PC Spezialist baut Storekonzept »Digital Inc« aus: Digitale Erlebniswelt als Franchisesystem

Mit dem neuen Betriebstyp »Digital Inc« will der Geschäftsbereich PC Spezialist Franchise der Synaxon AG das Thema Digital Home in einem neuen Rahmen präsentieren. So sollen die Kunden erleben, wie im Bereich Home-Entertainment ein PC mit der Media Center Edition von Microsoft, vernetzt mit einem 5.1.-Soundsystem und einem 42-Zoll-Plasma-Flachbildschirm, das Wohnzimmer zum Heimkino werden lässt. Nach der zögerlichen und verlustreichen Startphase des Pilotstores Anfang Dezember vergangenen Jahres im SCS Multiplex in Wien, hat sich das neue Ladenkonzept stabilisiert. Hendrik Schütte, Expansionsleiter des Geschäftsbereichs Franchise, bezeichnet die Entwicklung des Betriebstyps als abgeschlossen. »Wir haben viel probiert und Rückschläge in Kauf nehmen müssen, auch personelle Veränderungen in der Führungsstruktur waren unumgänglich.« Jetzt sei es aber so weit, dass dieses Store-Konzept Schritt für Schritt als Franchisesystem angeboten werden könne. Immerhin seien die Mitarbeiter »Fans der digitalen Produkte, sie beraten den Kunden auf Augenhöhe, egal ob er Einsteiger oder Power-User ist«, umschreibt Schütte die Mitarbeiterkompetenz.

PC-Spezi-Franchisenehmer argwöhnisch

»Digital Inc« stößt aber nicht bei allen Partnern der PC Spezialist Franchise auf Gegenliebe. Sie befürchten, dass ihnen damit die Chance genommen wird, selbst stärker mit ihren Shops in den Home Entertainment-Bereich einsteigen zu können, zumal auch sie sich als kompetent in Sachen digitale Consumer Electronic bezeichnen. Die Zentrale in Bielefeld winkt bei solchen Bedenken mit dem Hinweis ab, dass hier kein Konkurrenzsystem aufgebaut wird, zumal das Konzept von »Digital Inc« nicht mit dem angestammten Franchisesystem bei PC Spezialist vergleichbar sei. Doch einigen Franchisenehmern reicht dieser Beschwichtigungsversuch nicht aus.

Schließlich wurde in den Pilotshop in Wien viel Geld investiert. Nach dem Start am 11. November vergangenen Jahres kam bald die Ernüchterung. Die Kundenfrequenz wurde von PC Spezialist zwar immer als gut bis sehr gut bezeichnet, doch die Umsätze blieben hinter den Hoffnungen. Auch der Betreiber des Shops, die damalige PC Spezialist AG, kam nicht umhin, von einem mäßigen Umsatz zu sprechen. Das scheint sich mittlerweile geändert zu haben. Nach einem Umsatzvolumen von 813.000 Euro im zweiten Quartal dieses Jahres, erwirtschaftete der Wiener Pilotshop zwischen Juli und September knapp 1,7 Millionen Euro. Gleichzeitig sei die durchschnittliche Frequenz auf 640 bis 1.100 Kunden angestiegen, wobei Schütte »einen hohen Anteil an Stammkunden« registriert. Dieser »Durchbruch« macht Synaxon-Vorstand Frank Roebers Mut, seinen Plan in die Tat umzusetzen: Weitere Standorte für »Digital Inc« zu suchen und die Vertriebsstellen sukzessive als neues Franchisesystem anzubieten. »Im kommenden Jahr wollen wir für den Pilotstore einen Minderheitsgesellschafter beteiligen, der nach vollständiger Übernahme des Betriebes dann unser erster Franchisenehmer werden soll«, erklärt Schütte die künftige Marschrichtung.

Ebenfalls fürs kommende Jahr ist die Errichtung eines zweiten Stores geplant ? in der Wiener City. Danach soll das Franchisesystem auch in Deutschland etabliert werden. »Bereits heute haben wir 15 potenzielle Geschäftsführer, die sich für eine »Digital Inc«-Franchiselizenz interessieren«, rechnet der Expansionsleiter vor. Die Shops werden über eine Verkaufsfläche von mehr als 300 Quadratmetern verfügen. Die Preise der angebotenen Ware sollen sich auf einem Niveau bewegen, um »auf Augenhöhe mit dem preisaggressiven Wettbewerb« bestehen zu können.

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Franchise in Zahlen

In Deutschland registrierte Ende vergangenen Jahres der Deutsche Franchiseverband 845 Franchisegeber. Mit diesen Systemen in Handel, Handwerk, Gastronomie und Dienstleistung erwirtschafteten etwa 45.000 Franchisenehmer einen Umsatz von 28 Milliarden Euro. Beschäftigt waren in diesen Franchisebetrieben etwa 406.000 Arbeitnehmer. Im Vergleich dazu wurden im Vorjahr 830 Systeme mit 43.100 Franchisenehmern gezählt, die mit 390.000 Beschäftigten einen Umsatz von 25,4 Milliarden Euro erwirtschafteten.

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