Philips schreibt wieder schwarze Zahlen
Philips hat der CE-Branche mit einer überraschenden Rückkehr in die Gewinnzone Mut gemacht. Das Management des niederländischen Elektronikkonzerns blickt nun vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

Erste Anzeichen für eine Erholung könnten aufgrund der Konjunkturpakete vor allem aus Deutschland und China kommen, gefolgt von den USA und Frankreich im kommenden Jahr, so Philips-Finanzchef Pierre-Jean Sivignon. Dies sei vor allem für die Sparten Unterhaltungselektronik und Beleuchtung von Bedeutung. Insgesamt konnte der Weltmarktführer im Bereich Beleuchtung und Beleuchtungstechnik auch dank eines strikten Sparkurses im zweiten Quartal einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) von 118 Millionen Euro einfahren. Von den Analysten war dagegen mit einem Verlust von 79 Millionen Euro und damit dem dritten Quartalsminus in Folge gerechnet worden. Der Umsatz betrug 5,2 Milliarden Euro und lag damit leicht unter den Markterwartungen.
Der konsequente Sparkurs habe sich im abgelaufenen Quartal positiv ausgewirkt, so Konzernchef Gerard Kleisterlee. Ein Wermutstropfen dürfte für Philips allerdings die Einleitung eines Kartellverfahrens sein. Die EU-Kommission wirft Philips und anderen Herstellern von LCD-Anzeigen Verstöße gegen EU-Kartellrecht an. Betroffen seien Hersteller digitaler Anzeigen, die in Mobiltelefonen, Fernsehen, Computern oder Uhren eingebaut werden. Die Firmen seien bereits im Mai über die konkreten Vorwürfe informiert worden. Wie üblich nannte die Kommission keine Namen der Unternehmen, die jetzt schriftlich Stellung nehmen oder eine mündliche Anhörung bei der Wettbewerbsaufsicht beantragen können. Philips und der südkoreanische Produzent LG Display bestätigten, ein Schreiben von der Kommission erhalten zu haben. Philips erklärte, dies bedeute nicht, dass das Unternehmen selbst an einem Kartell beteiligt gewesen sei.