Pioneer gibt TV-Geschäft auf
Der japanische Elektronikhersteller Pioneer steigt aus der Produktion von Flachbild-TVs aus. 10.000 Stellen fallen der Maßnahme weltweit zum Opfer. Als Grund nennt der Konzern den anhaltenden Preis- und Margendruck sowie sinkende Nachfrage.
Binnen Jahresfrist will der japanische Elektronikkonzern Pioneer die Produktion von Flat-TVs komplett einstellen, weil damit kein Gewinn mehr zu erwirtschaften sei. Der Produktbereich Unterhaltungselektronik soll drastisch eingedampft werden und künftig nur noch aus drei Säulen – Audio-Produkte, DJ-Equipment und TV Settop-Boxen – bestehen. Außerdem will sich Pioneer verstärkt auf Elektronikprodukte für den Einsatz im Auto konzentrieren.
Bereits für das noch laufende Geschäftsjahr rechnet Pioneer mit einem Rekord-Verlust in Milliardenhöhe und prognostiziert auch gleich für das kommende Geschäftsjahr 2009/10 rote Zahlen. Im Zuge der Maßnahme soll fast ein Viertel der weltweit knapp 37.000 Arbeitsplätze wegfallen, 6.000 feste Stellen und 4.000 bei Zeit- und Vertragsarbeitern. Erst 2008 waren fast 6.000 Stellen gestrichen worden. Zehn seiner 30 Produktionsstätten will der Konzern ebenfalls loswerden, darunter auch Werke in den USA und Großbritannien. Dort soll die Produktion bereits im Frühjahr 2009 eingestellt werden.
Pioneer ist damit der erste der japanischen Elektronik-Riesen, der sich aus dem prestigeträchtigen TV-Geschäft verabschiedet. Der Konzern hatte sich zu lange auf Plasma-TVs konzentriert, die gegenüber LCD-Geräten immer stärker an Boden verloren. Im Frühjahr 2008 hatte Pioneer die eigene Fertigung von Plasmapanels aufgegeben und diese von Matsushita bezogen. Erst Ende 2008 hatte der Hersteller erstmals auch einige LCD-TVs ins Angebot genommen.
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