Public Displays: Im Dienste der Öffentlichkeit
Public Displays: Im Dienste der Öffentlichkeit. Monitore und Displays zur Darstellung von Informationen in der Öffentlichkeit sind auf dem Vormarsch. Viele Branchen entdecken die Möglichkeiten, die in den digitalen Hinweisschildern stecken. Doch alleine mit dem Verkauf der Geräte ist es nicht getan. Die Kunden erwarten die passenden technischen und finanziellen Lösungen.
Public Displays: Im Dienste der Öffentlichkeit
Wer kennt nicht das markante Knattern, wenn am Bahnhof oder im Flughafen auf den großen Hinweistafeln die Anzeige wechselt? Das ist der Sound des Fernwehs, der Millionen von Reisenden seit Jahrzehnten begleitet. Doch die Tage der Dinosaurier der Anzeige-Displays sind gezählt ? zu aufwändig und wartungsintensiv sind die Fallblattanzeiger. Sie werden nach und nach durch digitale Display-Technologien ersetzt. Aber nicht nur in der Transport-Branche wächst die Nachfrage nach großformatigen Informations-Displays: »Auch am Point of Sales wie bei Kaufhäusern, Mode-Boutiquen, Fitness-Studios oder in Restaurants und Bars werden die Geräte benötigt«, weiß Luc Graré, Vertriebsleiter bei LG Electronics. »Wir betreuen derzeit schon viele Projekte im Bereich Transportation, aber es laufen nun auch erste Projekte für den Einzelhandel und bei Restaurantketten«, bestätigt Clemens von Braunmuehl, Section Manager Product Management bei NEC Display Solutions Europe.
Nach einer Studie des Marktforschungsinstitutes Isuppli wird der Anteil der POS-Displays am Gesamt-Public-Markt signifikant steigen. 2003 lag der Anteil der Bildschirme in Verkaufsräumen in Europa noch bei 23 Prozent gegenüber 56 Prozent beim Transportgewerbe. 2006, so die Vorhersage der Marktforscher, werden die Retail-Displays die Verkehrsanwendungen überholen. 2010 wird sich dann das Verhältnis umgekehrt haben. Ein Trend, den Harald Borutta, Sales Director bei Hyundai Imagequest, bestätigen kann: »Die größten Zuwächse sind zweifellos in POS-Plätzen im öffentlichen Bereich wie Einkaufszentren und Hotels zu verzeichnen«, weiß der Vertriebs-Manager.
Den Löwenanteil machen die Geräte mit Bildschirmdiagonalen von 40 bis 44 Zoll aus. Die Interconnection Consulting Group geht für 2005 von fast 70 Prozent Anteil am professionellen Großformat-Markt aus. Künftig soll dieser Anteil zwar zugunsten größerer Formate leicht sinken, doch für 2009 prognostiziert das Institut den 40- bis 44-Zöllern immer noch fast 64 Prozent am Gesamtaufkommen.
Kompletter Service gefordert
Trotz boomender Absatzzahlen ist das Geschäft mit den großen Bildschirmen alles andere als trivial. Es erfordert einiges an Erfahrung und Know-how. Jede Anwendung und jede Zielgruppe erfordern individuelle Lösungen. »Schon seit der Einführung unserer Plasma-Displays haben sich einige unserer Systemhäuser auf diesen Markt konzentriert«, erklärt Hyundai-Manager Borutta. »Zwar steht bei öffentlichen Einrichtungen und Behörden meist eine eigene IT-Abteilung zur Verfügung, die sich um die gesamte Installation kümmert, doch in anderen Fällen sind die komplette Installation, Wartung und Service gefordert«, ergänzt Richard James, Product Manager bei Iiyama. NEC Display Solution hat mit den »Public Display Centern« zu diesem Zweck einen Händlerstamm gebildet, der komplette Display-Lösungen regional anbieten kann (siehe auch CRN 17/2005, Seite 28).
Die Hersteller wiederum versuchen die Fachhändler gezielt zu unterstützen, um sich Anteile am lukrativen Geschäft mit den großen Displays zu sichern. »Gerade bei umfangreichen Projekten ermutigen wir unsere Händler, eng mit unserem Vertrieb und unseren Technikern zusammenzuarbeiten«, bekräftigt James. So können kundenspezifische Anpassungen schnell realisiert werden. NEC-Manager von Braunmuehl hält gemeinsame Marketing-Aktivitäten, die Bereitstellung von Demogeräten und persönliche Ansprechpartner für wichtig. Harald Borutta bekräftigt neben der Projektunterstützung auch den technischen Support: »Der Vor-Ort-Service, der von uns über den gesamten Garantiezeitraum angeboten wird, ist oft nicht durchführbar, da sehr viele Geräte in Show-Walls oder Infostände eingebaut sind«, weiß der Hyundai-Manager. »Hier werden unsere Systempartner in Zusammenarbeit mit unserem Service individuell unterstützt.«
Der Public-Display-Markt wird derzeit noch durch Plasma-Bildschirme dominiert, doch großformatige LCDs holen auf (siehe auch Seite 28). Eine Nische belegen Projektoren und Rückprojektionsbildschirme. Plasmas werden vor allem wegen ihrer farbechten Wiedergabe für Video- und Bilddaten verwendet. Nachteile liegen in der großen Wärmeentwicklung, dem hohen Energiebedarf und einem Einbrenneffekt bei statischen Inhalten. »Plasma-Technologie wird aus diesen Gründen vor allem bei POS-Werbung eingesetzt«, bestätigt Andreas Klavehn, Senior Marketing Manager Display, bei Samsung Electronics. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass Bilder nicht zu statisch angezeigt werden. »Zudem bieten Plasmas ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was die Bildschirmgröße anbetrifft«, ergänzt LG-Vertriebsleiter Graré.
Noch sind die LCDs bei den Stückzahlen im Hintertreffen, doch durch sinkende Panel-Preise werden die Flüssigkristall-Monitore zu einer ernst zu nehmenden Alternative. Sie bieten ein flimmerfreies Bild, sind strahlungsarm und haben eine geringe Wärmeentwicklung. »Wir setzten ganz auf LC-Displays, da die Betriebskosten wesentlich niedriger sind. Zudem ist die gebotene Auflösung höher und die Panels besitzen eine bessere Weißflächen-Homogenität«, erklärt Richard James von Iiyama. NEC-Produktspezialist Clemens von Braunmuehl fallen noch mehr Vorteile ein: »LCDs haben eine längere Lebensdauer und ein geringeres Gewicht«, ergänzt er.
CRT-Bildschirme spielen im Public-Display-Segment kaum eine Rolle mehr. Vereinzelt sieht man die klobigen Geräte noch, wie beispielsweise am Hamburger Flughafen. In solchen Fällen ist mit einem baldigen Ersatzgeschäft zu rechnen. Neue Investitionen in die CRT-Technologie finden kaum mehr statt. Auch Rückprojektionsgeräte werden aufgrund der Darstellungsprobleme bei ungünstigen Lichtverhältnissen und der unhandlichen Bauform immer seltener nachgefragt.
Beamer für Großflächen
Nach wie vor behaupten sich jedoch Daten-/Video-Projektoren. Die Beamer kommen vor allem zum Einsatz, wenn ein großes Bild benötigt wird. Restaurants und Bars setzen beispielsweise auf die Projektoren, um Sportveranstaltungen übertragen zu können. Allerdings benötigen die Beamer einen durchgangs- und hindernisfreien Lichtkegel, da sonst Schatten auf der Leinwand zu sehen sind. Zudem müssen die Lichtverhältnisse stimmen, bei zu hellem Umgebungslicht ist die Darstellung problematisch. Bei den Projektionstechnologien konkurrieren LCD- und DLP-Chips. LCD-Beamer haben Vorteile bei der Farbdarstellung, doch der Anteil der DLP-Projektoren wächst: »Den Trend zur DLP-Technologie können wir bestätigen«, erklärt Gerd Holl, General Manager bei Toshiba PDT. »Die DLP-Geräte bieten bessere Kontraste, keine Konvergenzprobleme und eine höhere Lebensdauer.« Zudem sei die Konstruktion kleinerer Geräte möglich, ergänzt der Toshiba-Manager.
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INFO
Hyundai Imagequest Europe GmbH
Hajo-Rüter-Straße 19, D-65239 Hochheim/Main
Tel. 06146 904-0, Fax 06146 904-110
www.hyundaiq.de
Iiyama Deutschland GmbH
Am Kiesgrund 2-4, D-85622 Feldkirchen
Tel. 089 900050-0, Fax 089 900050-50
www.iiyama.de
LG Electronics Deutschland GmbH
Jakob-Kaiser-Straße 12, D-47877 Willich
Tel. 02154 492-0, Fax 02154 428799
www.lge.de
NEC Display Solutions Europe GmbH
Landshuter Allee 12-14, D-80637 München
Tel. 089 99699-0, Fax 089 99699-530
www.nec-display-solutions.com
Samsung Electronics GmbH
Kronberger Hang 6, D-65824 Schwalbach
Tel. 06196 6618-00, Fax 06196 6618-77
www.samsung.de
Toshiba Europe GmbH
Hammfelddamm 8, D-41460 Neuss
Tel. 02131 158-01, Fax 02131 158-835
www.toshiba.de