Raubkopierer kooperieren mit Drogen- und Menschenhändlern
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen stellt fest, dass die Raubkopierer von Software und Multimedia-Inhalten immer professioneller agieren. Meist seien sie in professionellen Banden organisiert, die auch mit Drogen und Menschen handeln.

Bei einem Termin zur aktuellen Lage bei Raubkopien zog die von der Software- und Unterhaltungsindustrie finanzierte Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) eine harte Bilanz für die gesamte Branche. Statt wie früher als viele versprengte »kleine« Einzeltäter zu agieren, organisieren sich die Raubkopierer immer öfter in professionellen Cyberbanden mit unlauteren Gewinnabsichten. Oft verbünden sie sich dabei inzwischen auch mit anderen Kriminellen Organisationen, wie GVU-Geschäftsführer Matthias Leonardy ausführte: »Das sind oft internationale Banden, die nicht nur mit DVDs handeln, sondern auch mit Menschen und Drogen«.
Damit sei eine regelrechte Industrie für illegale Kopien entstanden, deren Spitzen sich die GVU künftig verstärkt juristisch vornehmen will. Besonders die großen illegalen Netzwerke und Tauschbörsen sollen dabei angegangen werden. Die GVU schätzt, dass alleine die größten neun solcher Downloadnetzwerke Raubkopien von Filmen, Software und Musik im Wert von 2,5 Millionen Euro im Angebot haben. So konnten alleine auf einem Server über 65.000 illegale Downloads gefunden werden, von denen es sich bei über 27.000 um aktuelle DVDs handelte.
Mit insgesamt 826 eingeleiteten Strafverfahren konnte die GVU im vergangenen Jahr allerdings weniger Raubkopierern als noch im Jahr zuvor juristisch an den Kragen, in dem noch 1060 Verfahren initiiert worden waren. Darüber hinaus soll mit der Aktion »Ohne Dich gibt's keine neuen Filme. Danke, dass Du das Original anschaust« bei deutschen Konsumenten dafür geworben werden, keine Raubkopien zu nutzen oder unterstützen.