Reiseanbieter nutzen Web 2.0 noch zu wenig
Die Internetauftritte von Reiseveranstaltern gehören zu den meistgenutzten im Netz. Allerdings basieren nur wenige Portale auf fortgeschrittener Web-Technologie.
Laut einer Untersuchung des Beratungshauses Sapient sind die Online-Angebote vieler Reiseveranstalter durchaus ausbaufähig. Eine der wichtigsten Empfehlungen lautet, dass Web 2.0-Technologien in allen Bereichen eingesetzt werden sollten, um nutzergenerierte Inhalte bereitzustellen und so zum Beispiel das Feedback zufriedener Kunden nutzen zu können. Einige Online-Portale arbeiten hier bereits sehr erfolgreich mit Rating- und Kommentar-Möglichkeiten sowie mit Online-Meeting-Plattformen, auf denen sich Reisende über ihre Erfahrungen austauschen können. Während Reiseveranstalter damit begonnen haben, mit Web 2.0 Anwendungen zu experimentieren, könnten Hotelketten und Fluggesellschaften durch die Best Practices profitieren.
Reiseanbieter berücksichtigen die Bedeutung von Mobiltelefonen nicht ausreichend. Für die meisten Reisenden ist das Mobiltelefon ein wichtiger Begleiter, daher würden sie nützliche mobile Services, wie zum Beispiel aktuelle Reiseinformationen per SMS, sehr begrüßen. Außerdem machen vor allem Hotels noch zu wenig Gebrauch von Cross-Selling-Möglichkeiten, um zusätzlichen Umsatz zu generieren.
Fast alle der untersuchten Portale bieten zwar ihren Besuchern die Auswahl aus mehren Sprachen, bei der Unterstützung mehrsprachiger Ortsangaben besteht allerdings noch Nachholbedarf. Im schlimmsten Fall hindert dies die Nutzer an der Buchung, wenn sie den Namen ihres Zielortes auf Englisch nicht kennen. Führende Angebote in diesem Bereich stellen hingegen Orts-, Regions- und Landesnahmen in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung und bieten sogar Beispielübersetzungen der Eingaben der Nutzer an.
Wichtiger Wettbewerbsfaktor im Reise-Bereich ist zudem der Erlebnisfaktor für die Seitenbesucher. Vor allem könnten Anbieter die Kunden durch leistungsstarke Suchfunktionen bei der Wahl ihres Reiseziels oder der idealen Reiseroute besser unterstützen. Oder sie könnten mehr Hilfsfunktionen oder Chat-Möglichkeiten mit dem Support anbieten, wenn ein Besucher in einem Selbstbedienungsmenu nicht mehr weiter kommt.