RZ als skalierbarer Business-Katalysator
Anlässlich seiner EMEA-Partnerkonferenz in Barcelona hat Juniper kürzlich ein Paket neuer Software, Dienste, Systeme und Partnerschaften vorgestellt. Alles dient dem großen Ziel, Kosten und Komplexität der Netzwerke in Rechenzentren zu senken und gleichzeitig die Anwendungs- und Geschäfts-Performance zu steigern. Kern ist eine Strategie, die Juniper "3-2-1" nennt.
Alle Jahre brodelt die Gerüchteküche: Wann wird Juniper endlich geschluckt und wer kommt als
Käufer in Frage? Aktuell hat die sehr enge Kooperation mit IBM in Sachen Stratus die Phantasien
beflügelt – doch Pradeep Sindhu, Gründer, derzeitiger Vice Chairman of the Board und Chief
Technology Officer bei Juniper, negiert ebenso engagiert wie jedes Jahr: "Wir bleiben unabhängig."
Für Sindhu ist Juniper bestens aufgestellt, um die dringendsten Probleme des Markts zu adressieren
und so auf der Gewinnerseite zu bleiben: Die Carrier, Junipers traditionelle Stammkundschaft und
nach wie vor für 65 Prozent des Umsatzes verantwortlich, suchten händeringend nach neuen
Geschäftsmodellen und fänden sie als Anbieter von Managed Services bis hin zur Cloud; Unternehmen
wiederum müssten ihre Rechenzentren transformieren – vom kostenorientierten Service-Center zum
Business-Treiber.
Fokus auf das Kerngeschäft
"Was in jedem Fall nötig ist, sind sehr schnelle, einfache und kosteneffiziente Netzwerke – und
keiner der traditionellen Anbieter ist in der Lage, genau das zu bieten", so Sindhu. Den Schlüssel
zum eigenen Erfolg sieht er in der starken Fokussierung auf das Netzwerkgeschäft und in der
Tatsache, dass Juniper sowohl Chips als auch Systeme und Software für diesen Fokus in Eigenregie
entwickelt. "Diese Bausteine sind sehr eng miteinander verwoben – Dinge wie unsere
Virtual-Chassis-Technik lassen sich derzeit nicht entwickeln, wenn man nicht alle drei Ebenen
kontrolliert", so der Juniper-Mann.
Virtual Chassis nennt Juniper seine Fabric-Technik, die mehrere physische Switches zu einer
logischen Einheit zusammenfasst. Im gemeinsam mit IBM vorangetriebenen Stratus-Projekt sollen die
Grenzen zwischen den Netzwerkkomponenten letztlich in einer einzigen, logisch voll vermaschten
Ebene aufgehen. Erste Ergebnisse aus dieser Entwicklungskooperation soll es ab Mitte 2011 geben –
marktreife Produkte im Laufe des Jahres 2012.
Die Ankündigungen zielen auf Stufe zwei der "3-2-1"-Strategie für die Netzwerkkonsolidierung.
Die neuen Switches und Router, die Juniper jetzt vorgestellt hat, sind für die
Virtual-Chassis-Technik vorbereitet. Dazu gehört an erster Stelle der EX4500, der erste
Junos-basierte nicht-modulare Switch für 10GbE-Netzwerke (10 Gigabit Ethernet), samt neuer
10GbE-Linecards der EX8200-Serie mit hoher Port-Dichte. Diese Geräte ergänzen die EX4200-Switches,
die ebenfalls bereits mit Virtual-Chassis-Technik arbeiten, jedoch für 1GbE-Netzwerke geeignet
sind.
Der EX4500-Switch unterstützt bis zu 48 10GbE-Schnittstellen, verbraucht laut Juniper 44 Prozent
weniger Strom und sorge im Vergleich zu Plattformen der Konkurrenz für 22 Prozent niedrigere
Gesamtkosten. Der EX4500-Switch soll voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte auch Converged
Enhanced Ethernet (CEE) sowie Fibre Channel over Ethernet (FCoE) unterstützen.
Juniper hat darüber hinaus die Verfügbarkeit seiner MX80-3D-Router angekündigt, mit denen in
kleineren Rechenzentren und an Zweigstellen Unternehmensdienste sehr schnell bereitgestellt werden
können. Im Bereich Automatisierung verfügt Juniper mit "Junos Space" seit Oktober 2009 über eine
Netzwerk-Applikationsplattform, mit der sich die Bereitstellung, Verwaltung und der Support von
Netzwerken für Rechenzentren automatisieren lassen. Dafür hat das Unternehmen vier neue
Softwareanwendungen vorgestellt: Mit der Virtual-Control-Software lassen sich physische und
virtuelle Systeme über eine gemeinsame Plattform verwalten. Die Ethernet-Design- und
Security-Design-Software ermöglichen eine schnelle Konfiguration und Bereitstellung von Netzwerken
für Rechenzentren sowie von Sicherheitsrichtlinien. Service Now mit Service Insight schließlich
soll für eine rasche und proaktive Erkennung, Diagnose und Lösung von Netzwerkproblemen sorgen. Für
die Implementierung von Virtual Control ist Juniper eine neue Partnerschaft mit VMware eingegangen,
um über die Nutzung der offene VMware-APIs eine nahtlose Integration zwischen physischen und
virtuellen Netzwerkelementen zu ermöglichen.