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Säge am Stuhl von Telekom-Chef Ricke

Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke droht möglicherweise dasselbe Schicksal wie seinem Vor-Vorgänger Ron Sommer. Die Wege der beiden Manager haben sich seit dem Einstieg des US-Investors Blackstone gekreuzt. Der soll nun angesichts Buchverlusten von 350 Millionen Euro auf die Ablösung Rickes drängen.

Autor:Martin Fryba • 21.9.2006 • ca. 0:45 Min

Selbst geistlicher und weltlicher Beistand wird Telekom-Chef Ricke (links) wenig nützen, sofern der Kurs der T-Aktie nicht endlich steigt

Medienberichten zufolge mache sich Telekom-Großaktionär Blackstone für eine Ablösung von CEO Kai-Uwe Ricke stark. Betätigen will dies weder der Investor selbst noch die Deutsche Telekom. Fakt ist aber: Der schwache Börsenkurs der T-Aktie, ausgelöst durch massive Kundenverluste im Festnetzgeschäft, macht dem Investor Blackstone wenig Freude. Seit ihrem Anstieg bei der Telekom im Frühjahr - Blackstone hatte ein Aktienpaket von 4,5 Prozent von der staatlichen Förderbank KfW für rund 2,7 Milliarden Euro erworben – ist das Aktienpaket der Beteiligungsgesellschaft um 13 Prozent (rund 350 Millionen Euro) gesunken.

Bereits der Vor-Vorgänger von Ricke, Ron Sommer, hatte im Sommer 2002 eine beispiellose Medienkampagne nicht aussitzen können und wurde, nachdem die T-Aktie unter 10 Euro gesunken war, durch den Verlegenheitskandidaten Helmut Sihler ersetzt. Spätestens seit Frühjahr dieses Jahres dürfte bei Blackstone die Meinung Sommers besonderes Gehör finden. Sommer sitzt nämlich im internationalen Beratergremium des US-Investors. Gerüchten zufolge sind als mögliche Nachfolger Rickes bereits der Finanzchef der Telekom, Karl-Gerhard Eick, und Mobilfunk-Chef Rene Obermann im Gespräch. Einige Aufsichtsräte sollen bereits mit externen Kandidaten liebäugeln.

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