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Streit um gefälschte Toner

Samsung warnt den Handel vor seinem Supplies-Distributor

Bei Supplies-Distributor ACI Adam sind gefälschte Toner für Samsung-Drucker aufgetaucht. Nun warnt der koreanische Hersteller vor den Produkten und stellt den Grossisten in einem Schreiben an die Reseller an den Pranger. ACI reagiert verärgert.

Autor:Redaktion connect-professional • 6.8.2008 • ca. 1:50 Min

»Diese Warnung soll unsere Business Partner vom Auftreten von unautorisierten Waren in Kenntnis setzen. Damit wollen wir Schaden von ihnen abwenden«, heißt es in einem Samsung- Schreiben an den Fachhandel, das Computer Reseller News vorliegt. Es geht um gefälschte Toner für den Samsung-Laser »ML- 1710D3«. Als Quelle wird Supplies- Distributor ACI Adam B.V mit Sitz in Maastricht / Niederlande und die Landesgesellschaften in Deutschland, UK, Italien, Spanien und der Schweiz genannt. René Roks, Market Development Manger bei ACI, reagiert verschnupft: »Samsung hat diese Warnung viel zu früh herausgegeben, das wäre nicht nötig gewesen «, schimpft Roks. Man habe den Kontakt zu Samsung gesucht und die betreffende Ware sofort aus dem Programm genommen. »Wir haben guten Willen gezeigt, um das Problem zu lösen«, bekräftigt der ACI-Manager. Er befürchtet durch das Samsung-Schreiben Geschäftsschädigung. ACI hat daher auch die Rechtsanwälte eingeschaltet und will weitere rechtliche Schritte prüfen.

Das Problem liegt mitunter auch darin, dass ACI Adam seit Anfang des Jahres nicht mehr zu den autorisierten Samsung-Distributoren zählt. Mit Samsung in Deutschland bestand sogar nie ein Distributionsvertrag. Um die Ware trotzdem anbieten zu können, muss der Supplies-Spezialist sich bei anderen Quellen eindecken. Allein durch verschiedene Preise der einzelnen Landesgesellschaften der Druckerhersteller und Wechselkursschwankungen beispielsweise im Geschäft mit Großbritannien oder Osteuropa kann sich der Kauf in anderen Ländern lohnen. Zudem wird dabei neben den offiziellen Kanälen auch auf den Graumarkt zurückgegriffen, um die Verbrauchsmaterialien möglichst günstig zu beziehen. »Da ist hundertprozentige Sicherheit nicht möglich«, meint Roks. Dieses Argument will Andreas Seidler, Senior Sales Manager Printing Division bei Samsung, nicht gelten lassen: »Das sind Profis, die 25 Jahre im Markt agieren.« Die müssten suspekte Ware und Anbieter eigentlich erkennen, so die Erkenntnis des Samsung-Managers.

Es scheint, als wolle Samsung bei dem Distributor ein Exempel statuieren. »ACI war eines der Wespennester«, vermutet auch Seidler. Der Verdacht ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn Branchenkenner sprechen auch unter anderem von Epson- und Brother-Fälschungen, die über diesen Kanal in Umlauf gebracht worden sein sollen. Epson hatte allerdings bei der ACI-Niederlassung in Ratingen kontrolliert und keine Anhaltspunkte gefunden.

Händler, die den Verdacht haben, gefälschte Supplies angeboten bekommen zu haben, können sich unter der speziell eingerichteten E-Mail-Adresse counterfeit@ partner.samsung.com melden. Um ganz sicher zu gehen, rät Seidler, Verbrauchsmaterial nur bei den von Samsung in Deutschland autorisierten Supplies- Distributoren zu kaufen. Auch das wird ACI Adam nicht schmecken.

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