SAP gesteht Datenklau
Bisher hatte SAP die vom Rivalen Oracle erhobenen Industriespionage-Vorwürfe vehement bestritten, nun erfolgte die Kehrtwende: SAP-Chef Kagermann räumte »unangemessene Downloads« von Oracle-Dokumenten ein. Der Aktienkurs der Walldorfer brach daraufhin ein, weitere Konsequenzen dürften folgen.
Ende März hatte SAP eine Klage wegen Diebstahl geistigen Eigentums eingereicht, die später um den Tatbestand der Urheberrechtsverletzung erweitert wurde. Angesichts der Vehemenz mit der sich SAP bisher gegen die Vorwürfe wehrte, überrascht nun das Schuldeingeständnis der Waldorfer: Die amerikanischer Unternehmenstochter Tomorrow Now habe von Oracle »Fehlerbehebungen und Wartungsdokumente in unangemessener Weise heruntergeladen«, so SAP in der Klageerwiderung.
SAP-Chef Henning Kagermann gab sich in einer Presserklärung schuldbewusst: »Für mich ist selbst ein einziger unangemessener Download inakzeptabel und wir bedauern diesen Vorgang sehr«. Jedoch habe ausschließlich die SAP-Tochter Tomorrow Now Zugriff auf die Oracle-Dokumente gehabt und diese im Auftrag von Drittanbietern zur Wartung von deren Oracle-Anwendungen heruntergeladen. Um für größtmögliche Transparenz zu sorgen hat SAP bereits eine