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SAP-Upgrades: Die Welle kommt

Buchhaltung ist traditionell ein Bereich der Beharrung. SAP-Kunden sind in der Regel mit dem Funktionsumfang der Software sehr zufrieden und sehen deshalb keinen Grund, auf eine neue Version umzusteigen. SAP hofft aber natürlich auf eine Upgradewelle.

Autor:Redaktion connect-professional • 15.11.2007 • ca. 1:55 Min

Das Upgrade auf das neue Release an sich ist nicht zu vermeiden, denn gemäß dem SAP-Release-Plan für Anwender von SAP R/3 4.6B oder früheren Versionen hat die Zeit der kundenspezifischen Wartung bereits begonnen, und die Anwender von R/3 4.6C befinden sich seit diesem Jahr ebenfalls bereits in der erweiterten Wartung – für sie beginnt ab 2010 die Zeit der kundenspezifischen Wartung. In der Praxis gibt es aber noch eine Menge Kunden, die auf älteren Versionsständen stehengeblieben sind.

Die in der Vergangenheit oftmals erwartete Upgrade-Welle für den deutschen SAP-Markt in den Jahren 2007/2008 wird in der aktuellen Prognose des Beratungsunternehmens PAC nicht gesehen. Vielmehr zeigt sich, dass die Welle ihren Höhepunkt erst im Jahr 2009 erreichen wird, sowohl beim Marktvolumen wie auch bei der Anzahl der durchzuführenden Upgrade-Projekte. Einen entscheidenden Einfluss auf den Markt hat die Entwicklung der Upgrade-Arten. »Der Markt in Deutschland zeigt aktuell einen sehr hohen Anteil an technischen Upgrade-Projekten, der weit über dem der funktionalen und strategischen Upgrades liegt. Dieser Trend wird bis Ende 2007 weiter anhalten«, so PAC Senior Consultant Klaus Holzhauser. Erst für 2009 erwartet er, dass die Zahl der funktionalen und strategischen Upgrades die der technischen überschreitet.

Beim Marktvolumen hingegen zeigt sich ein ganz anderes Bild. Bereits in 2006 lag der volumenbezogene Marktanteil der funktionalen und strategischen Upgrades deutlich über dem der technischen. Diese Entwicklung kann man sehr leicht nachvollziehen, wenn man den unterschiedlichen Aufwand miteinander vergleicht, der für die einzelnen Upgrade-Arten erforderlich ist.

Der Trend von technischen Upgrades hin zu funktionalen und strategischen Upgrade-Projekten spiegelt sich auch in der Analyse des Upgrade-Marktes wider. So zeigt die Marktprognose, dass bis Ende 2007 etwa 45 Prozent der SAP-Systeme ein (erstes) Upgrade-Projekt durchgeführt haben, dabei aber lediglich 23 Prozent des von PAC prognostizierten gesamten externen Marktvolumens umgesetzt sind.

Für die Jahre 2008/2009 wird jedoch eine Trendwende erwartet – in diesem Zeitraum sollten nach PACs Einschätzung etwa 33 Prozent der gesamten Upgrade-Projekte durchgeführt werden. Diese werden jedoch rund 45 Prozent des gesamten externen Marktvolumens für das SAP ERP Upgrade widerspiegeln. Die steigende Bedeutung der funktionalen und strategischen Upgrades erklärt sich weiter auch dadurch, dass für 2010/2011 ein Drittel des externen Marktvolumens mit 17 Prozent der SAP Upgrade-Projekte erwartet wird.

Holzhauser erwartet, dass rund 30 Prozent der Unternehmen ihr System-Upgrade in zwei aufeinander folgenden Schritten durchführen: Das heißt, nach dem technischen Upgrade-Projekt wird ein funktionales, beziehungsweise strategisches Upgrade in einem separaten Projekt zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Funktionale und strategische Upgrade-Projekte werden oftmals im Rahmen späterer separater Projekte durchgeführt, da sich die Anwenderunternehmen dann mit dem Produkt auseinandergesetzt haben und somit ihre Anforderungen klar formulieren können.