Zum Inhalt springen
Softwarehersteller machen sich gegenseitig Kunden abspenstig

SAP weiter auf Oracle-Kundenfang

SAP weiter auf Oracle-Kundenfang. Mit einer neuen Initiative namens »Safe Passage Program« möchte SAP Kunden gewinnen, die bislang auf die Produkte von Oracle-Tochter Peoplesoft oder JD Edwards setzen. Die Walldorfer locken mit einem satten Rabatt. Marktforscher allerdings räumen SAP wenig Chancen ein, Oracle-Kunden zum Umstieg zu bewegen.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.4.2005 • ca. 1:05 Min

SAP weiter auf Oracle-Kundenfang

Anfang des Jahres verkündete SAP die strategische Übernahme von Tomorrow Now Inc., einem Support-Provider für Kunden, die Software von Peoplesoft oder JD Edwards (JDE) einsetzen. Mit einer Initiative namens »Safe Passage Program« möchte SAP nun neue Kunden gewinnen, die bislang auf die Produkte von Peoplesoft oder JD Edwards setzen. Attraktive Angebote sollen potentielle Kunden dazu bewegen, auf die auf Netweaver basierende SAP-Software-Suite zu migrieren.

Dazu bietet SAP einen satten Rabatt auf seine auf Netweaver basierende mySAP ERP Software-Suite und berechnet als Wartungsgebühr lediglich 17 Prozent des ursprünglichen Preises von Peoplesoft- und JD-Edwards-Software-Lizenzen. Mit diesen intensiven Bemühungen erhofft sich SAP nicht nur neue Kunden, sondern will bestehende Oracle-Kunden zum Umstieg auf SAP bewegen.
Selbiges versucht auch Oracle, das mit einem Programm namens »Project Fusion« wiederum SAP Marktanteile abnehmen will. So sollen derzeit tausende Entwickler bei Oracle nur damit beschäftigt sein, neue Applikationen zu entwickeln, die bislang auf Peoplesoft oder JDE basieren.

»Für die meisten Oracle-Kunden, die Peoplesoft oder JDE einsetzen, wird der Umstieg auf SAP zu teuer sein«, betont Marktforscher Paul Hamerman, Vice President für den Bereich Unternehmenssoftware beim Forrester Research. »Allerdings könnte die Initiative von SAP auch die Verhandlungsposition von Firmen stärken, die den Kauf weiterer Oracle-Lizenzen beabsichtigen«, so Hamerman weiter. »Der Wechsel von Oracle auf SAP sei einerseits ressourcen-intensiv, außerdem bestätigte Oracle in der Vergangenheit immer wieder, Peoplesoft und JDE weiterhin zu supporten und zu fördern, so dass die überwiegende Mehrheit auch weiterhin bei Oracle bleibe«, ergänzte Hamerman.