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SAP-Zahlen lassen Aktien einbrechen

SAP-Zahlen lassen Aktien einbrechen: SAP gab einen unerwartet schwächeren Anstieg bei Softwarelizenzen im zweiten Quartal bekannt. An der Jahresprognose hält der Softwareriese aber fest. Die Aktie bricht dennoch ein.

Autor:Martin Fryba • 13.7.2006 • ca. 1:00 Min

Die Nachricht traf die Börse unerwartet. Eine Woche vor der offiziellen Bekanntgabe der SAP-Zahlen zum zweiten Quartal schockierten die Walldorfer mit ihren vorab gemeldeten Ergebnissen. Demnach ist der vorläufige Umsatz mit Softwarelizenzen, ein wichtiger Maßstab für das Neu- und Folgegeschäft, zwischen April und Juni um lediglich 8 Prozent auf 621 Millionen Euro gestiegen. Analysten hatten fest mit einem deutlich zweistelligen Umsatzplus gerechnet. Daraufhin fällt die Aktien um über 8 Prozent auf den tiefsten Stand seit 6 Monaten. Aktienhändler sprechen mehrheitlich von einer überzogenen Reaktion.

Im Gegensatz zu Nordamerika, wo der Absatz von Softwarelizenzen mit einem Zuwachs von 18 Prozent auf 239 Millionen Euro den Analystenerwartungen entsprach, fielen die Erlöse in Europa, Afrika und den Nahen Osten (EMEA) mit einem Plus von 3 Prozent auf 296 Millionen Euro enttäuschend aus. In Deutschland kletterten die Umsätze um 8 Prozent auf 100 Millionen Euro.

SAP-Chef Henning Kagermann sieht trotz des Dämpfers keinen Grund, von seiner Jahresprognose abzuweichen. »Der Auftragseingang ist stark und unsere Auftragspipeline ist gut gefüllt. Wir bestätigen unseren Ausblick für das Gesamtjahr«. Der sieht nach wie vor ein Wachstum im Produktgeschäft zwischen 13 und 15 Prozent vor. Der Lizenzumsatz soll um 15 bis 17 Prozent zulegen.

Insgesamt hat SAP den Umsatz im zweiten Quartal um 9 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar gesteigert. Der auf Pro-forma-Basis ausgewiesene vorläufige operative Gewinn kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 558 Millionen Euro.