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Verhagelte Bilanz, rückläufige Präsenz im Markt

Schicksalsstunden für 3Com

3Com, einst ein führender Hersteller im Netzwerkmarkt, ist seit geraumer Zeit in der Krise. Mit Standortschließungen und Mitarbeiterentlassungen soll jetzt Ballast abgeworfen werden. Der Channel registriert die Entwicklung mit gemischten Gefühlen.

Autor:Redaktion connect-professional • 8.8.2006 • ca. 0:55 Min

Nicht zufrieden mit der Geschäftsentwicklung: Scott Murray, neuer 3Com-Präsident
Inhalt
  1. Schicksalsstunden für 3Com
  2. »3Com mangelte es an einer eigenen Vision«

Im Geschäftsjahr 2005/06 konnte 3Com zwar den Verlust reduzieren, in die Gewinnzone drang der Netzwerkanbieter aber immer nicht vor. So musste auch im vierten Quartal noch ein Nettoverlust von 15,2 Millionen US-Dollar hingenommen werden, 58,3 Millionen waren es noch ein Jahr zuvor. Auf das gesamte Geschäftsjahr gesehen liegt der Verlust über 100 Millionen Dollar. Ein stolzer Betrag, aber auch hier ging es voran: Ein Jahr zuvor war es noch fast das Doppelte.

Scott Murray, als neuer Präsident und CEO Nachfolger des langjährigen 3Com-Chefs Bruce Claflin, ist damit nicht zufrieden. Am Rande der Bilanzzahlen gab er daher einen Kosteneinsparungsplan bekannt, mit dem baldmöglichst Profitabilität erreicht werden soll. Also werden nochmals rund 250 Mitarbeiter entlassen, das entspricht rund 15 Prozent des nun als Secure, Converged Networking-Bereichs weitergeführten, traditionellen 3Com-Geschäftes. Im Zuge der Einsparungen sollen weltweit auch 21 Standorte geschlossen werden. Der strenge Sparkurs fordert aber seine Opfer, 3Com verliert an Präsenz im Markt. Ein Beleg dafür sind die Ergebnisse der CRN-Marktforschung (siehe Grafik). Während bisher 3Com beim Handel nicht nur der bekannteste, sondern auch der am häufigsten gelistete Netzwerkanbieter war, haben im Frühjahr D-Link und Netgear den Traditionsanbieter erstmals überholt. Teilweise, weil beide stark zugelegt haben, teilweise aber auch deshalb, weil 3Com an Popularität verloren hat.