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Absicherung von Industrie- und Wohngebäuden

Schutz vor Blitz und Überspannungen

Eine hohe Verfügbarkeit wichtiger Endgeräte ist in komplexen Industrieanlagen ebenso wichtig wie in den eigenen vier Wänden. In beiden Fällen ist es erforderlich, elektronische Verbraucher vor Blitz- und Überspannungen zu schützen. Dabei gibt es allerdings einige signifikante Unterschiede.Was sind schützenswerte Anlagen, und wann ist es sinnvoll, Blitz- und Überspannungsschutz-Produkte einzusetzen? Die VdS-Richtlinien zur Schadensverhütung leisten dabei eine brauchbare Hilfestellung. So ist dort definiert, dass "Schutzmaßnahmen gegen Blitz- und Überspannungen für bestimmte Anlagen erforderlich sind, um deren Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, deren Verfügbarkeit zu erhöhen, Datenverluste zu vermeiden und den Brandschutz zu unterstützen" [1]. Als wichtige und schützenswerte Anlagen - sowohl im industriellen wie auch im privaten Umfeld - gelten: Stromversorgung, Telekommunikations- und Netzwerktechnik sowie Sende- und Empfangsanlagen. Je nach Einsatzgebiet lässt sich diese Liste noch um weitere Bereiche erweitern. Mithilfe des Schutzkreises (Bild 1, siehe auch Kasten auf Seite 57) können Verantwortliche die schützenswerten Leitungen einer Anlage auf einfache Weise identifizieren.   Schutz der Haupt- und Unterverteilungen Der Schutz der Haupt- und Unterverteilung ist im industriellen Umfeld ebenso wichtig wie im Eigenheim. Ohne ausreichend leistungsstarke Schutzgeräte direkt am Gebäudeeintritt lässt sich kein wirkungsvolles Schutzkonzept umsetzten (Bild 2). Die wichtigste Frage an dieser Stelle lautet: Handelt es sich um ein Gebäude mit oder ohne äußeren Blitzschutz? Bei Gebäuden mit äußerem Blitzschutz können bei einem direkten Blitzeinschlag hohe Blitzenergien in das zu schützende Gebäude eingekoppelt werden. Dort ist ein Blitzableiter Typ 1 laut VDE-Richtlinien [2] vorgeschrieben. In der Regel kommen in der Industrie leistungsstarke Ableiter auf Funkenstreckenbasis zum Einsatz, die direkt hinter dem Hausanschlusskasten eingebaut sind. Ist das Gebäude ohne äußeren

Autor:Dipl.-Ing. (FH) Florian Lenzmeier, M.Sc. ist zuständig für Produktmarketing Netz- und Signalqualtät Trabtech bei Phoenix Contact, www.phoenixcontact.de/ue-schutz./pf • 2.9.2014 • ca. 0:40 Min

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Literatur:
[1] VdS 2031: 2010-09 (07): Blitz- und Überspannungsschutz in elektrischen Anlagen - Unverbindliche Richtlinien zur Schadensverhütung.
[2] VDE 0185-305-3: Blitzschutz - Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen.
[3] DIN 18015-2:2010-11: Elektrische Anlagen in Wohngebäuden. Teil 2: Art und Umfang der Mindestausstattung.

Bild 2. Leistungsstarke Ableiter direkt am Gebäudeeintritt sind für ein wirkungsvolles Schutzkonzept unerlässlich.

Bild 3. Die Produktfamilie Plugtrab umfasst Feinschutzlösungen für unterschiedliche Applikationen und Spannungsebenen.

Bild 4. Weil sie klein, kompakt und universell einsetzbar sind, lassen sich die Ableiter aus der Reihe Blocktrab auch in bestehenden Applikationen schnell und einfach nachrüsten.

Bild 5. Die Überspannungsschutzgeräte aus der Baureihe Datatrab kommen als Adapter oder als Modul für die Hutschiene zum Einsatz.

Bild 6. Die koaxial aufgebauten Überspannungsschutzgeräte aus der Reihe Coaxtrab schützen alle gängigen Übertragungssysteme - vom Bündelfunk bis zu WLAN-Übertragungen.

Bild 1. Mit einem gedachten Kreis um das zu schützende Objekt lassen sich schnell alle relevanten und schützenswerten Leitungen identifizieren.