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Marktvolumen geht zurück

Sinkender Umsatz mit Kurznachrichten

Der ITK-Verband Bitkom erwartet in diesem Jahr trotz eines neuen SMS-Rekords erstmals einen Umsatzrückgang bei Kurznachrichten.

Autor:Folker Lück • 18.11.2013 • ca. 1:10 Min

Grafik durch anklicken vergrößern. (Quelle: Bitkom)

Nach einer Prognose wird der Markt für Short Messaging Service (SMS) und Mobile Multimedia Service (MMS) in Deutschland im Jahr 2013 voraussichtlich um 13 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro schrumpfen. Das ergaben Berechnungen der Marktforscher von Bitkom Research.

SMS-müde sind die Bundesbürger indes keineswegs: Die Zahl der verschickten SMS und MMS wird den Prognosen zufolge um sech Prozent auf die neue Rekordzahl von 63 Milliarden steigen. »Der Umsatz mit Kurznachrichten leidet unter dem zunehmenden Trend zu Flatrates, dem günstigen SMS-Versand über das Internet und der Substitution der SMS durch internetbasierte Dienste wie WhatsApp, iMessage oder Facebook«, sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf.

Einzeln abgerechnete SMS kosten in Deutschland zwischen 6 und 19 Cent. In Pauschaltarifen ist in der Regel eine hohe Anzahl von Kurznachrichten enthalten, was die einzelne SMS im Schnitt deutlich günstiger macht. Laut Bundesnetzagentur wurden 2012 bereits fast 60 Prozent aller Kurznachrichten nicht mehr einzeln, sondern über eine Flatrate abgerechnet. Der Trend wird sich dieses Jahr fortsetzen. Entsprechend sinkt der Anteil von SMS und MMS am Gesamtumsatz mit mobilen Datendiensten: 2010 betrug er 45 Prozent, 2012 noch 35 Prozent und für 2013 werden 30 Prozent erwartet.

Trotz der zunehmenden Konkurrenz durch Smartphone-Apps gibt es insbesondere im Businessbereich auch neue SMS-Anwendungen, etwa der Versand von Bordkarten für den Check-In am Flughafen, Benachrichtigungen über Zugverspätungen oder die Mobile-TAN fürs Online-Banking.

Lange bevor die E-Mail mobil wurde, ermöglichte die SMS, Nachrichten unabhängig von Ort und Zeit zu übermitteln. Die Vorteile der SMS: Sie funktioniert seit etwa 1994 auf jedem Handy und benötigt weder eine Internetverbindung noch eine gesonderte Anmeldung.