SOA macht BPM flexibler
SOA macht BPM flexibler Die Einführung einer serviceorientierten Architektur verknüpft das Prozessmanagement mit der Informationstechnologie. Die Flexibilität des Unternehmens erhöht sich dadurch, doch die Anforderungen an die Mitarbeiter der Fachbereiche steigen.

- SOA macht BPM flexibler
- Kombination von Modellierungen
- IT und Prozessmanagement betroffen
Mit Business Process Management (BPM) wollen die Unternehmen leistungsfähiger werden. Konzepte einer prozessorientierten Organisation sind ausführlich diskutiert worden, und viele Unternehmen haben etwa Lean Management oder Business Process Re-engineering in Projekten erprobt. Manche hatten Glück und kamen schlank und fit heraus. Andere mussten drastische Veränderungen über sich ergehen lassen und am Ende feststellen, dass sich nicht viel verbessert hatte. Jetzt wird die BPM-Diskussion um einen neuen Aspekt erweitert: die serviceorientierte Architektur (SOA). Dabei geht es um eine anpassbare IT-Architektur, die eine verteilte Datenverarbeitung erlaubt. Entgegen der immer noch anzutreffenden Meinung, SOA sei nur ein technisches Thema für Informatiker, ergreift SOA mittlerweile Besitz von einem Spezialgebiet der Betriebswirtschaftler: dem Prozessmanagement. Entsprechende Aktivitäten liefern Geschäftsmodelle, die organisatorische Abläufe in und zwischen Unternehmen beschreiben. Darauf aufbauend implementiert die IT-Abteilung technische Unterstützungen und Automatisierungen. Das kann aber nur gelingen, wenn es eine gemeinsame Sprache gibt, die alle am Entwicklungsprozess beteiligten Personen verstehen. So lässt sich vermeiden, dass Business-Analysten, Software-Architekten und Programmierer wichtige Zusammenhänge übersehen.
Gemeinsame Sprache für Fach- und IT-Abteilung Als eine solche gemeinsame Sprache zur Beschreibung von Geschäftsprozessen kann die von Professor August-Wilhelm Scheer an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken entwickelte und von seinem Unternehmen IDS Scheer zur Produktreife gebrachte Methode ARIS verwendet werden. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten, fachliche Zusammenhänge darzustellen. Mit Hilfe zahlreicher Notationen können die Prozessabläufe in einem Unternehmen dokumentiert werden. Nach Bedarf lassen sich darauf aufbauend weitere fachliche Details der Prozesse beschreiben. Die Arbeit an dem neuen Prozessmodell muss natürlich wirtschaftlich sein. Es ist nur sinnvoll, so weit auf die Einzelheiten einzugehen, wie es für den Verwendungszweck erforderlich ist. Die entscheidende Frage bei der Einführung einer SOA im Zusammenhang mit BPM ist, wie eine vorhandene, traditionell erstellte Prozessmodellierung mit dem Konzept der SOA verbunden werden kann. Theoretisch könnte man auf der sprichwörtlichen grünen Wiese neu beginnen. Das Unternehmen muss dann seine alte Modellierung komplett aufgeben und von vorne anfangen. Allerdings ist dieser Weg nur schwer gangbar. IT-Berater und -Dienstleister wissen, wie ihre Kunden solchen Überlegungen gegenüberstehen: Kaum ein Unternehmen ist gewillt, vorhandene Prozessmodellierungen einfach über Bord zu werfen.