Zum Inhalt springen
Distributor hält an Umbauplänen fest

Softline-Großaktionär reduziert Beteiligung

Softline-Großaktionär reduziert Beteiligung: Gerd Weger, Großaktionär des Softwaredistributors Softline AG, hat nach nur einem halben Jahr sein Engagement beim Offenburger Unternehmen wieder zurückgefahren. Vom Sanierungskurs will CEO Lars Schneider nicht abrücken.

Autor:Martin Fryba • 28.7.2006 • ca. 1:05 Min

Großaktionär Gerd Weger teilte der Softline AG pflichtgemäß mit, dass er die Schwelle von fünf Prozent am Unternehmen unterschritten habe. Ob der Unternehmer aus Hagen seinen Anteil von 8,7 Prozent an der Softline AG teilweise oder ganz veräußert hat, ist nicht bekannt. Weger hatte das Paket von knapp 877.800 Aktien von Softline-Gründer und stellvertretendem Aufsichtsratsvorsitzenden Peer Blumenschein erst Anfang Dezember vergangenen Jahres gekauft. Blumenschein hatte bereits vor Monaten mitgeteilt, dass er sich als Aktionär aus der Gesellschaft zurückziehen werde.

Allerdings musste Blumenschein kürzlich 200.000 Aktien zum Stückpreis von 1,10 Euro widerwillig von CEO Lars Schneider zurückkaufen. Der Softline-Chef, auch nach dieser Transaktion noch mit zwei Prozent am Unternehmen beteiligt, hat angesichts des aktuellen Aktienkurses von 0,52 Euro je Anteilsschein eine Verkaufsoption gezogen, die er mit Blumenschein beim Kauf dieses Paketes vereinbart hatte. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau hat Schneider in den vergangenen Wochen über die Börse Softline- Aktien erworben und will auch weiter zukaufen.

Gegenüber CRN erklärte der Vorstandsvorsitzende, dass er nicht nur als Manager die Umwandlung des Distributionsunternehmens in eine Beteiligungsholding weiterhin im Auge habe. »Ich will gegenüber potenziellen Kaufinteressenten wenigstens ein Stück weit auch als Unternehmer auftreten und zudem zeigen, dass ich an die Sanierung fest glaube.« Auf Kurs- spekulationen, beteuert der Manager, sei er nicht aus. Bis Schneider die Braut Softline für mögliche Übernahmekandidaten geschmückt hat, ist es noch ein steiniger Weg. Der Distributor erwartet für das am 30. Juni 2006 zu Ende gehende Geschäftsjahr rote Zahlen.