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Umzug in neue Firmenzentrale

Software-Distributor Trademail verkauft

Joaquim Moreira dos Santos und Marc Gloning, Eigentümer und Geschäftsführer der SOS Software Service GmbH, übernehmen Distributor Trademail von der Softline AG. Mit zwei eigenständig agierenden Vertriebsmarken wollen sie sich als führender Software-VAD im Markt positionieren.

Autor:Samba Schulte • 8.7.2009 • ca. 1:35 Min

Der Distributor Trademail, entstanden aus der Verschmelzung der Software-Grossisten Trade Up und Maily, hat neue Eigentümer: Joaquim Moreira dos Santos und Marc Gloning haben alle Anteile zu einem nicht genannten Kaufpreis von der Softline AG übernommen. Sie sind zugleich Eigentümer und Geschäftsführer des Software-Distributors SOS Software Service. Beide betonen, dass sie als Privatinvestoren auftreten, eine Verschmelzung beider Firmen sei nicht geplant: »Beide Unternehmen werden als gleichberechtigte Beteiligungen geführt, mit denen wir in Zukunft eine Zwei-Marken-Strategie verfolgen«, erläutert Santos. Trademail werde auch künftig aus Offenburg agieren, wo alle Abteilungen sowie Logistik in einer neuen Firmenzentrale zusammengelegt werden.

»Das ist nicht nur praktischer, sondern wir verfügen am neuen Standort in einem Offenburger Industriegebiet über mehr Fläche zu einem günstigeren Preis«, begründet Santos gegenüber CRN den Umzug. SOS hat im vergangenen Jahr in Sindelfingen unter der Leitung des ehemaligen Maily-, Trademail- und Softline-Chefs Markus Kürschner ein Vertriebsbüro mit ehemaligen Maily-Mitarbeitern in die SOS eingegliedert. Auch diese Niederlassung soll – trotz Kürschners Abschied im Mai – bestehen bleiben. Das Sindelfingener Team widmet sich insbesondere der Betreuung neuer Hersteller-Partner. »Wir haben seither viele neue Hersteller, wie etwa Mindjet und Techsmith, als Partner gewonnen und beim Umsatz um zirka 25 Prozent zulegen können«, so Santos. Mit Trademail gewinne man über alle Vertriebsmarken nun weitere Hersteller-Partner und neues Kundenpotenzial hinzu: »Tatsächlich sind die Überschneidungen im Sortiment nicht allzu groß, wir wollen und können uns als führender Software-VAD positionieren.« Neu hinzugewonnen hat SOS, laut Santos bisher ganz auf den klassischen Fachhandel fokussiert, nun aber auch ein Retail-Business, das über Trademail weiter betrieben werden soll. Der Geschäftsführer hofft darüber hinaus neue Hersteller, die in der DACH-Region expandieren wollen, für sich gewinnen zu können: »Unsere Wettbewerbsposition gegenüber den Broadlinern haben wir damit gestärkt.«

Abschied vom Distributionsgeschäft

Die Softline AG wiederum hat sich damit vom Distributionsgeschäft verabschiedet: »Die Softline AG ist kein Distributionsunternehmen«, betont Softline-Chef Christoph Michel gegen-über CRN. Viel mehr arbeite man an einer Neuausrichtung als Beteiligungsholding und IT-Dienstleister. Die zweite Softline-Beteiligung Prometheus musste der Konzern im Rahmen einer Restrukturierungsmaßnahme aber ebenfalls verkaufen. Nach abgeschlossener Sanierung der Holding soll der Dienstleister allerdings wieder in die Softline AG reintegriert werden.