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Fachkräftemangel verschärft sich

Software treibt den deutschen IT-Markt

Rund 90.000 zusätzliche IT-Arbeitsplätze und 3.000 neue IT-Unternehmen werden laut IDC in den kommenden vier Jahren in Deutschland entstehen. Während der gesamte IT-Markt bis 2013 pro Jahr um 1,7 Prozent wächst, legen Software-Ausgaben fast doppelt so schnell zu. Allerdings wird sich auch der Fachkräftemangel verschärfen.

Autor:Michael Hase • 1.12.2009 • ca. 1:35 Min

Dem IT-Sektor kommt eine treibende Rolle beim gesamtwirtschaftlichen Wachstum in Deutschland zu: Bis zu 94.000 zusätzliche IT-Arbeitsplätze und 3.000 neue kleine und mittelständische IT-Unternehmen werden in den kommenden vier Jahren in Deutschland entstehen. Das geht aus einer IDC-Studie hervor, die der Software-Hersteller Microsoft in Auftrag gegeben hat. Mit einem jährlichen Anstieg der IT-Ausgaben von 1,7 Prozent bis 2013 liegt der IT-Sektor zudem über den gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprognosen. »IT zählt weltweit und auch in Deutschland nach wie vor zu den Wachstumstreibern und sorgt somit für einen nachhaltigen Aufschwung und Innovationen auf lokaler Ebene«, betont Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

Allerdings erwartet Berg, dass sich mit dem Aufschwung der Fachkräftemangel verschärft. Derzeit gebe es im deutschen ITK-Sektor trotz Krise bereits 20.000 offene Stellen. »Wir werden in der Branche eine Riesenproblem bekommen, die Stellen zu besetzen«, befürchtet der Microsoft-Manager, der auch dem Präsidium des Branchenverbands Bitkom angehört. Berg sieht dabei vor allem den Bund und die Länder in der Pflicht. Zum einen brauche Deutschland eine neue Einwanderungspolitik, die den Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland erleichtere. Zum anderen sei ein Schwenk in der Bildungspolitik erforderlich, damit dem IT-Arbeitsmarkt langfristig mehr qualifizierte Berufsanfänger bereitstehen.

Für 2009 erwarten die Marktforscher von IDC in Deutschland IT-Ausgaben von etwa 62 Milliarden Euro, davon entfallen 14,5 Milliarden Euro auf Investitionen in Software. Mit einer Zuwachsrate von 3,2 Prozent werden die Ausgaben für Software bis Ende 2013 deutlich stärker zunehmen als der gesamte IT-Markt. Auch wenn dieses Marktsegment nur für knapp ein Viertel aller Ausgaben steht, sind laut IDC doch 62 Prozent aller Arbeitsplätze in der IT-Branche auf Software bezogen. Somit zeige die Studie »den enormen Beschäftigungseffekt von Software – nicht nur bei den Software-Herstellern selbst, sondern auch bei Hardware-Produzenten, IT-Dienstleistern oder Anwendern«, kommentiert Wafa Moussavi-Amin, Geschäftsführer von IDC Central Europe, die Ergebnisse.

Mit einer Trendwende rechnet auch die Investmentbank Goldman Sachs für die weltweite IT-Branche. Nach rund zweijähriger Abwärtsentwicklung weist der von den Bankern erhobene »IT Capital Spending Index« erstmals wieder nach oben. Daher kann das Wachstum der weltweiten IT-Investitionen laut Goldman Sachs im kommenden Jahr einen Wert von bis zu vier Prozent erreichen.