Springer macht Webangebote für Smartphones kostenpflichtig
Die Axel Springer AG will von Smartphone-Nutzern künftig Geld für ihre Inhalte im Internet verlangen. Ab Herbst sollen Besitzer von iPhone und Co eine Art Abo-Anwendung kaufen, über die sie dann Seiten wie mobil.bild.de aufrufen können.

Während auch der Mobilfunkmarkt mit deutlichen Einbrüchen durch die Krise zu kämpfen hat, ist der Trend zu Smartphones nicht zu stoppen. Knapp 15 Prozent aller verkauften Mobilfunkgeräte sind laut Gartner inzwischen Smartphones, Tendenz steigend. Von diesem Trend will jetzt auch die Axel Springer AG profitieren und plant, ihre Webseiten für Smartphones gebührenpflichtig zu machen. Wie der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner jetzt bekannt gab, sollen die Kunden ab Herbst für den Abruf von Seiten wie mobil.welt.de und mobil.bild.de eine Abogebühr bezahlen. Einzig allgemeine Nachrichten der Regionalzeitungen sollen vorerst kostenfrei bleiben, Premiumangebote wie Exklusivgeschichten und das Archiv müssen jedoch auch dort bezahlt werden.
Technisch soll die Gebühr umgesetzt werden, indem etwa für das iPhone eigene Abo-Anwendungen entwickelt und in den AppStore gestellt werden. Springer sieht darin einen neuen Weg, seine Webangebote rentabel zu machen. »Wir hätten sonst die Chance verpasst, zumindest im zweiten Anlauf eine wirtschaftliche Grundlage für den Journalismus in der digitalen Welt zu schaffen«, erklärt Döpfner gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Er glaube an eine hohe Zahlungsbereitschaft bei den Mobilfunkkunden, sehe darin für sein Haus aber gleichzeitig auch die Verpflichtung, noch besseren und exklusiveren Content bereit zu erstellen. Ob allerdings wirklich gerade die Smartphone-Besitzer, die laut einer aktuellen Umfrage von Fittkau & Maaß eher in Führungskreisen zu finden sind, bereit sind, für die Springer-Seiten Geld zu bezahlen, wird für die gesamte Branche spannend.