Storage-Spezialisten behaupten sich im Markt
Die Speicherspezialisten wie EMC und NetApp sind im Storage-Markt besser positioniert als die IT-Riesen IBM und HP. Zu dem Ergebnis kommt die Experton Group, die im Rahmen einer Marktbetrachtung die Positionierung der führenden Anbieter untersucht hat. Große Defizite sehen die Analysten bei HP.
Der Storage-Markt ist komplexer als der Server-Markt. Dort sind die Technologien bislang weniger standardisiert als bei Rechnern. Zudem gibt es verschiedene Storage-Konzepte, die den unterschiedlichen Anforderungen an das Daten-Management entsprechen: Network Attached Storage (NAS) dient dazu, Dateien über das Netzwerk zu speichern und Zugriff darauf zu ermöglichen. Storage Area Networks (SANs) werden zum Speichern von Blockdaten eingesetzt, wie sie in Datenbanken anfallen. »In den meisten Fällen ergibt es Sinn, verschiedene Storage-Anbieter für NAS und SAN in die Überlegungen einzubeziehen«, resümiert Alexander Hemzal, Director Advisor bei der Experton Group. Der Analyst hat die Positionierung der führenden Anbieter untersucht.
An der starken Position von EMC wird sich, wie Hemzal erwartet, langfristig kaum etwas ändern. Vor allem seine Stellung beim Thema SAN werde der Marktführer in den kommenden drei Jahren behaupten. Der größte Nachteil von EMC seien die Preise: Kunden zahlten für EMC-Lösungen tendenziell das meiste Geld. »EMC hat sich zwar in den vergangenen beiden Jahren erfolgreich darum bemüht, den Kaufpreis zu senken«, sagt der Analyst. »Aber unter den Storage-Anbietern rangiert EMC nach wie vor als Anbieter mit den höchsten Wartungs- und Supportkosten.«
HP ist nach Meinung der Experton Group unter den Top-Anbietern am schlechtesten positioniert. Die iSCSI-Lösungen eigneten sich zwar für kleine und mittelständische Betriebe. Große Unternehmen dagegen seien auf Storage-Systeme angewiesen, die Schnittstellen zu Mainframes bieten und mit Netzwerkmedien wie Fiber Channel arbeiten. Deshalb komme HP als Storage-Anbieter für die meisten Großunternehmen nicht in Frage. »HP wird sein Lösungsportfolio mit der Zeit wohl ausbauen«, vermutet daher Hemzal. Bis es so weit sei, werde der IT-Riese im Enterprise-Markt aber nur eine marginale Rolle spielen.
Storage-Lösungen von IBM empfiehlt der Analyst vor allem als Teil einer Mainframe-Architektur. Wenn es sich um eine verteilte Client-Server-Landschaft handele, sei es aber besser, sich nach Alternativen umzuschauen. Die Experton Group rechnet daher für IBM im Storage-Markt mit rückläufigen Anteilen, sofern der Anbieter keine innovativen Storage-Technologien ins Angebot aufnimmt.
NetApp wird laut Hemzal wohl für absehbare Zeit Marktführer im NAS-Segment bleiben. Die NAS-Lösungen des Anbieters seien in vielen Großunternehmen im Einsatz und für ihre gute Performance bekannt. Der Analyst erwartet allerdings nicht, dass sich der Erfolg bei NAS- Systemen direkt auf das SAN-Geschäft übertragen lässt.
Hitachi Data Systems (HDS) komme für Anwender dann in Frage, wenn man über IT-Spezialisten mit HDS-spezifischen Skills verfüge oder bereit sei, Geld in entsprechende Schulungen zu investieren.