Stratus entdeckt den Channel
Der Infrastrukturspezialist Stratus hat sich mit Hochverfügbarkeitslösungen für Rechenzentren einen Namen gemacht. Jetzt adressiert der Anbieter mit dem Zwei-Server-Produkt Avance auch Kleinunternehmen. Gemeinsam mit dem Distributor LWP baut Stratus dafür einen Channel auf.
Stratus Technologies hat eine 30-jährige Historie als Spezialist für Hochverfügbarkeit von Computersystemen. Als Mittelstandsanbieter hat sich das US-Unternehmen bislang allerdings nicht hervorgetan. Das soll sich aber künftig ändern. »Auch Kleinunternehmen wie Arztpraxen oder Anwaltskanzleien stellen inzwischen hohe Anforderungen an die Ausfallsicherheit ihrer Systeme«, berichtet Timo Brüggemann, Channel Manager EMEA bei Stratus. Genau diese Klientel adressiert der Hersteller mit seiner Lösung Avance.
Das Software-Produkt basiert auf der Virtualisierungslösung XenServer von Citrix und erlaubt es, zwei x86-Server zu einem Hochverfügbarkeits-Cluster zu verbinden. Avance benötigt keinen externen Speicher, weil die Speicherplatten der Rechner ein gespiegeltes Storage-System bilden. Beim Ausfall eines Servers übernimmt einfach der andere die virtuellen Maschinen, so dass der Betrieb ohne Unterbrechung weiterläuft. Für den Vertrieb der Software baut Stratus derzeit einen Channel auf, dem bislang knapp ein Dutzend Reseller angehören. Dabei arbeitet der Anbieter seit Mai mit dem Ettlinger Distributor LWP zusammen, einem Virtualisierungsspezialisten und langjährigen Citrix-Partner. Brüggemann: »Da unsere Hochverfügbarkeits-Lösung auf XenServer aufbaut, haben wir mit LWP einen idealen Distributor gefunden.«
Bislang ist Stratus Avance für Server von HP und Dell zertifiziert. Der Hersteller arbeitet aber gerade gemeinsam mit Wortmann und Tarox daran, die Lösung auch für Server der beiden wichtigsten deutschen Systembuilder verfügbar zu machen. Da beide Unternehmen zugleich Distributoren sind, hofft man bei Stratus, über Wortmann und Tarox relativ schnell weitere Partner zu gewinnen. Brüggemanns Erwartung, bis Jahresende etwa 50 Partner zu akquirieren, dürfte somit durchaus realistisch sein.
Das Produkt kostet rund 4.000 Euro, wobei die Partner eine Marge von 30 Prozent erhalten. Geld verdienen können Reseller außerdem mit der Implementierung von Avance. Die dauert laut Brüggemann ein, zwei Manntage, in seltenen Fällen bis zu acht Manntagen. Inklusive Hardware summieren sich die Kosten für den Kunden laut Brüggemann auf weniger als 10.000 Euro. Deshalb rechnet sich Stratus gute Marktchancen in dem Zielsegment der Kleinunternehmen aus, da eine vergleichbare Lösung auf Basis von VMware, wie der Channel-Verantwortliche betont, leicht das Doppelte kostet.