Zum Inhalt springen

Studie: Chinas Medienmarkt überholt Deutschland

Frankfurt/Main (dpa) - Der Medienmarkt im aufstrebenden China wird bereits im kommenden Jahr Deutschland überholen. Mit einem erwarteten Branchenumsatz von nahezu 95 Milliarden US-Dollar werde sich das Reich der Mitte 2011 hinter den USA (446 Mrd...

Autor:Redaktion connect-professional • 15.6.2010 • ca. 1:25 Min

…Dollar) und Japan (171 Mrd Dollar) weltweit auf Platz drei platzieren, heißt es in einer am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC). Deutschland komme auf 92 Mrd Dollar.

Der chinesische Medienmarkt werde mit durchschnittlichen Jahresraten von zwölf Prozent bis 2014 schneller wachsen als jeder andere Medienmarkt auf der Welt, erwarten die Analysten. Für die USA sei ein Wachstum von jährlich 3,8 Prozent und für Deutschland von 3,3 Prozent zu veranschlagen.

Für das laufende Jahr rechnet PwC mit einer weltweiten Erholung der Mediengeschäfte nach den Einbrüchen im Krisenjahr 2009. Die Umsätze steigen demzufolge um 2,6 Prozent auf knapp 1,36 Billionen Dollar und verfehlen damit dennoch das Rekordjahr 2008. In der Zahl sind Werbeeinnahmen und direkte Ausgaben der Verbraucher etwa für den Netzzugang und Downloads enthalten.

Die zentrale Rolle beim Wachstum spielt der Studie zufolge das Internet, das sich in den Schwellenländern vor allem wegen der gestiegenen Kaufkraft in immer weiteren Bevölkerungsschichten ausbereitet. In den «reifen» Medienmärkten der Industrieländer treiben vor allem die fortschreitende Digitalisierung und die damit verbundenen mobilen Angebote das Wachstum.

Die Zahl der mobilen Internetnutzer werde sich bis 2014 weltweit auf etwa 1,4 Milliarden Menschen fast verdreifachen, erwartet PwC. «In naher Zukunft wird der Medienkonsum jederzeit und überall möglich und für viele selbstverständlich sein», erklärte PwC-Berater Werner Ballhaus.

In der Konsequenz steigen die Werbeeinnahmen im Netz mit 11,4 Prozent pro Jahr deutlich schneller als der Gesamtmarkt mit geschätzten 4,2 Prozent. Nach der Prognose wäre das Internet im Jahr 2014 das zweitwichtigste Werbemedium nach dem Fernsehen. Die Entwicklung verlaufe aber mit regionalen Besonderheiten. Während das Fernsehen in den USA seine Spitzenstellung verteidigen könne, werde es in Deutschland vom Internet überholt. Wichtigster Werbemarkt hierzulande bleibe aber weiterhin der Print-Bereich.

# dpa-Notizblock

## Berichtigung - Im ersten Absatz wurde durchgehend Euro in Dollar geändert. Es handelt sich um Dollar-Angaben.

## Redaktioneller Hinweis - Zusammenfassung bis 1600

## Internet - [PwC Entertainment-Studien](http://dpaq.de/RaHKH)

## Orte - [PwC](Marie-Curie-Straße 24-28, Frankfurt am Main)