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Bitkom und Gema einigen sich auf moderate Gebühren

Süßer die Glocken nie klingen ...

... als zu der Weihnachtszeit, darf Bitkom- Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder jetzt einstimmen. Im Gegensatz zur kämpferischen VG-Wort verlangt die Verwertungsgesellschaft Gema für Klingeltöne und Musik-Downloads per Handy weiterhin moderate Urheberrechtsabgaben.

Autor:Martin Fryba • 5.12.2007 • ca. 1:05 Min

Bernhard Rohleder vom Bitkom widerlegt ein Vorurteil: Es stimmt eben nicht, dass der Manager Schaum vor den Mund bekommt, sobald man ihn auf Verwertungsgesellschaften und deren Einsatz für Künstler und Journalisten anspricht. Das muss für die in Bitkom-Augen maßlose VG-Wort gelten. Mit der Gema, die die Urheberrechtsabgaben für Musiker erhebt, gilt das nicht. Soeben hat sich der Bitkom mit der Gema darauf geeinigt, dass die Abgabe auf Klingeltöne und Musik-Downloads im Wesentlichen unverändert bei 10,45 Prozent des Verkaufspreises bleibt. »Das ist ein Kompromiss, der die Multimedia-Wirtschaft und die Verbraucher nicht übertrieben belastet«, freut sich Rohleder. Natürlich nicht, ohne den Erfolg seines Verbands ins rechte Licht gesetzt zu haben: Einerseits habe die Gema ursprünglich viel mehr gefordert, andererseits habe der Bitkom für seine Mitglieder sogar einen Rabatt herausgeschlagen. Sie müssen lediglich 8,36 Prozent abführen.

Alles andere als der vom Bitkom gelobte Kompromiss wäre freilich ein Irrwitz gewesen. Denn mit Klingeltönen und Musik- Downloads per Handy werden geschätzte 60 Millionen Euro umgesetzt, was weit unter dem Absatzvolumen etwa von Druckern oder Multifunktionsgeräten liegt. Hier lohnt sich ein beschwerlicher Kampfeinsatz für die VG-Wort und den Bitkom allemal.

So richtig dicke Freunde aber sind der Bitkom und die Gema noch nicht. In der recht komplexen Vergütungsstruktur für Klingelton-Abonnements hat man sich nämlich nicht einigen können. Die Vorstellungen der Gema, überzogen natürlich, würden zum großen Teil noch nicht in die Geschäftsmodelle der Anbieter passen. »Hier müssen wir weiterverhandeln«, sagt Rohleder.