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T-Systems experimentiert mit Biogas

T-Systems experimentiert mit Biogas Während andere noch davon reden, nahm T-Systems im Juli im neuen Münchner Rechenzentrum eine Brennstoffzelle auf Basis von Biogas in Betrieb.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.9.2007 • ca. 1:00 Min

Im Absorptionskältemodul wird die Wärme aus der Brennstoffzelle zurückgewonnen und in Kälte zur Kühlung der Serverräume umgewandelt.

DV braucht zu viel Energie, erklingt es seit geraumer Zeit von allenthalben, und die Energiepreise steigen scheinbar unaufhaltsam – ein großer Unsicherheitsfaktor besonders für RZ-Betreiber. Nichts liegt daher näher, als zu versuchen, das Problem mit Hilfe regenerativer Energien anzugehen – sei es wegen der Einspeisevergütung, der Umwelt oder der Unabhängigkeit vom Stromversorger. T-Systems experimentiert bei einem neuen Rechenzentrum im Münchner Euro-Industriepark mit Biogas. Ein Stahlmonstrum im Format 8 x 2,5 x 3,2 Meter enthält Gasaufbereitung, eine Brennstoffzelle und ein Absorptionskältemodul, das aus der 400 Grad heißen Abluft der Brennstoffzelle Kälte zur Kühlung der Serverräume zieht. Die Gesamt-Energieeffizienz der Anlage liegt bei rund 90 Prozent, die Energieausbeute beim Strom 245 Kilowatt – rund 2,5 Prozent der 10 Megawatt, die das Rechenzentrum voll ausgelastet verbrauchen soll. Dazu kommen 180 Kilowatt Kühlenergie. Zum Betrieb des Systems wird Futtermais verwendet – eine Fläche von 1 mal 1,2 Kilometern ist nötig, um die Brennstoffzelle zu versorgen. Für das gesamte Rechenzentrum wäre es 40-mal so viel. Manfred Teumer, bei T-Systems für Infrastruktur und Services verantwortlich, betont den Pilotstatus des Projekts: »Wir sind hier in den Anfängen!« Zunächst stehen jetzt Grundkonfiguration, Anpassung an Betriebszustände und Optimierung der Verfügbarkeit an. Danach, in etwa neun Monaten, will man Erfahrungen im Regelbetrieb sammeln, die zeigen sollen, ob das Verfahren sich auch für den Einsatz in größerem Maßstab eignet.