Zum Inhalt springen
Fehler in Bilanzen korrigiert

Tech Data räumt im Controlling auf

Broadliner Tech Data muss seine Gewinne für die letzten drei Bilanzjahre nach unten korrigieren und in Spanien womöglich Umsatzsteuer nachzahlen. Der Schaden könnte sich auf über 80 Millionen US-Dollar summieren.

Autor:Martin Fryba • 10.2.2014 • ca. 0:50 Min

Externe Rechnungsprüfer haben Fehler in den Tech Data Bilanzen entdeckt (©Syda Productions/Fotolia)

Der letzte Quartalsbericht von Tech Data stammt aus dem März 2013. Seitdem durchleuchten externe Wirtschaftsprüfer die Bilanzen der letzten Jahre (CRN berichtete ). Es geht um nicht korrekt verbuchte Hersteller-Erlöse in Großbritannien und zwei weitern Ländern. Umsätze seien nicht korrekt verbucht worden, ebenso fehlerhaft waren Wechselkursumrechnungen. Die Fehler haben dazu geführt, dass Tech Data die Gewinne auf den Jahren 2011, 20012 und einigen Quartalen 2013 nach unten korrigieren muss. Der kumulierte Nettogewinn sinkt demnach um 27 Millionen US-Dollar.

Weit schlimmer könnte es Tech Data aber in Spanien treffen. Hier monieren die Behörden falsch deklarierte Vorsteuer. Die Vorgänge gehen zurück bis ins Bilanzjahr 2004. Der Staat fordert Nachzahlungen von umgerechnet fast 30 Millionen Dollar sowie Strafen und Verzugszinsen in zweistelliger Millionenhöhe. Tech Data hat vorsorglich 55,6 Millionen Dollar zurückgestellt. Der Konzern geht aber davon aus, korrekt gehandelt zu haben. Das letzte Wort haben Richter am obersten Gerichtshof in Spanien.

Tech Data steht wegen seiner umstrittenen Bilanzierungsmethoden unter großem Druck. Der Broadliner hat Konsequenzen gezogen und für die Fehlbuchungen Verantwortliche entlassen. Zudem ist ein Chief Ethics and Compliance Officer eingesetzt worden, der die internen Strukturen verbessern soll.