Test: Daten mit 16,4 TBit/s über Lichtwellenleiter
Forschern der Bell Labs von Alcatel-Lucent ist es gelungen, Daten mit einer Rate von 16,4 TBit/s über eine Distanz von 2550 Kilometer zu übermitteln.

Die Übertragungsrate von 16,4 TBit/s stellt nach Angaben der Fachleute der Bell Labs einen Weltrekord dar. Bei dem Test wurden 164 WDM-Kanäle (Wavelength Division Multiplexing) mit jeweils 100 GBit/s verwendet.
Als Übertragungsmedium dienten Lichtwellenleiter. Die Bell Labs setzten zudem neu entwickelte optoelektronische Receiver und andere ICs ein. Sie seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu 100-GBit-Ethernet, so das Unternehmen.
In drei Arbeitspapieren, welche die Forscher auf der OFC/NFOEC-Konferenz in Kalifornien präsentierten, beschreiben sie drei optische Halbleiterbausteine, mit denen sich Datenraten von 100 GBit/s über Lichtwellenleiter erzielen lassen.
Standard für 100-GBit-Ethernet in Arbeit
An einem Standard für 10-Gigbit-Ethernet arbeitet seit Mitte vergangenen Jahres die Higher-Speed-Study-Group (HSSG) der IEEE-Arbeitsgruppe 802.3. Parallel dazu werden Spezifikationen für 40 GBit/s entwickelt.
Der Hintergrund für diese Doppelentwicklung ist wirtschaftlicher Natur: Die HSSG erwartet, zumindest vorerst, eine stärkere Nachfrage nach 40-GBit/s-Komponenten, vor allem im Data-Center bei der Kopplung von Servern und Storage-Systemen. Dabei sollen Entfernungen von bis zu 100 Metern überbrückt werden.
Dagegen sei 100-GBit-Ethernet eine stärker auf das Netzwerk ausgerichtete Technik. Diese Datenraten sind nach Ansicht der HSSG beispielsweis erforderlich, um räumlich verteilte Server-Farmen oder Storage-Systeme zu verbinden, etwa an mehreren Firmenstandorten.
Auch Anwendungen wie IP-TV erfordern nach Ansicht der Fachleute 100-GBit-Ethernet. Das klassische Einsatzfeld ist ein Metropolitan-Area-Network mit Entfernungen von bis zu 40 Kilometern.
Die Vorträge der letzten Plenarsitzung der HSSG, die im November 2007 stattfand, sind auf dieser Web-Seite zu finden. Einen guten Überblick über die Arbeiten der Gruppe gibt das »HSSG Tutorial« von John D’Ambrosia und anderen.