Test: Geschickt geschaltet
Immer häufiger stehen mehr als ein Rechner am Schreibtisch. Damit kommen auch zusätzliche Mäuse, Tastaturen und nicht zuletzt Monitore hinzu. Doch der gesamte Pulk an Peripherie kann eingespart werden, wenn der Aten "CS1782" zum Einsatz kommt. Wir hatten das Gerät über Monate im Praxistest. Ein Erfahrungsbericht.

Ich gebe zu, einen sogenannten KVM-Switch hatte ich noch nie auf meinem Schreibtisch stehen. Zwei Rechner stehen aber schon länger unter diesem Tisch. Einer auf dem ein Linux läuft und einer auf dem Windows sein Dasein fristet. So kann ich schnell und unkompliziert Technik mal unter dem einen, mal unter dem anderen Betriebssystem testen. Außerdem gibt es Software, die nur auf dem einen oder auf dem anderen System zum Laufen zu bringen ist. Also: Zwei Rechner müssen sein. Alles auch gar kein Problem, die angeschlossenen Monitore haben jeweils zwei Eingänge, so konnte ich immer zwischen beiden Computern umschalten. Nur die Eingabegeräte in doppelter Ausführung sorgten so manches Mal für Verwirrung. Nun also schickt Aten das "CS1782".
Der erste Gedanke ist: Braucht man solch ein Gerät für rund 170 Euro wirklich? Nach nun drei Monaten Dauereinsatz ist die Antwort eindeutig: Ja, braucht man. Ich fange doch lieber von vorne an. Das Gerät kommt in ansprechender Verpackung zum Kunden. Im Lieferumfang enthalten ist alles was es zum Betrieb braucht - inklusive dreier Multicore-Kabel. Diese Kabel bündeln Grafik, Ton und USB in nur einem Strang. Die Installation geht schnell von statten. Das Gerät aufstellen, Stecker anschließen, überflüssige Maus und Tastatur einmotten und einschalten. Die Installation von speziellen Treibern oder Programmen ist nicht notwendig. Alles funktioniert Out-of-the-Box.
Was genau die Box tut? Ganz einfach. Sie leitet die Video- und Tonsignale vom Rechner zum Ausgabegerät und andersherum die Eingabesignale zum Rechner. Die Umschaltung erfolgt rasend schnell entweder über die Tasten an der Gerätefront oder noch schneller über die Tastenkombination „Rollen“ + „Rollen“ + „Eingabe“. Schon liegt die Steuerung auf dem anderen Rechner und dessen Daten werden an die Ausgabegeräte geleitet. Ein besonderes Feature ist der zusätzliche USB-Anschluss am Switch. Darüber können externe Geräte wie Drucker, Scanner oder Festplatten angeschlossen werden, die dann dem jeweils aktiven Rechner zur Verfügung stehen. Der Clou: Dieser USB-Anschluss kann auch vom Rechner-Wechsel ausgeschlossen werden damit das angeschlossene Gerät nur an einem Rechner bleibt, was zum Beispiel sinnvoll ist, wenn gerade große Mengen an Daten auf die externe Festplatte geschrieben werden.
Nun noch ein schneller Blick auf die technischen Daten. Das KVM-Switch CS1782 von Aten erlaubt den Anschluss zweier Rechner an gemeinsame Peripherie. Dabei unterstützt das Gerät den Anschluss über Dual-Link-DVI und erlaubt eine Auflösung von maximal 3840 x 2400 Pixel. Auf ähnlich hohem Niveau erfolgt die Tonübertragung. Zur Wahl stehen optische digitale Übertragung oder analoge Übertragung über 8 Kanäle.
Fazit
Das KVM-Switch ist sicher nichts für Otto-Normal-Computernutzer. Doch wer zwei Rechner simultan zum Arbeiten benötigt und dabei Wert auf besonders einfache Installation und Bedienung legt, der ist mit dem Aten gut beraten. Einzig der doch recht hohe Preis von rund 170 Euro auf dem freien Markt schreckt ein wenig.