Tiefrote Zahlen bei Tech Data
Das Europa-Geschäft kostet Tech Data derzeit Nerven. Zudem klagen Partner in den USA über eine schlechte Betreuung und sorgen sich wegen des Abgangs langjähriger Manager. Der Druck auf CEO Steve Raymond wächst.
Die katastrophalen Zahlen, die Tech Data für das zweite Quartal vorlegt hat, sind vor allem auf die Restrukturierung in Europa zurückzuführen. Der Umbau dauert hier nun schon eineinhalb Jahre und bindet mehr Kapazität im USManagement als dem Konzern lieb ist. Das Wachstum des Broadliners in den USA ist zwar respektabel, im Vergleich zu Ingram Micro aber weniger dynamisch. Gestiegen sind aber auch die Kosten, die trotz steigender Erlöse die Marge im US-Geschäft weiter geschmälert haben.
Tech Datas Partner registrieren, dass sich dunkle Wolken über dem Distributor zusammenziehen. Nicht erst seit dem Abgang einiger Veteranen aus dem Topmanagement für Sales und Marketing wie Tom Ducatelli. Offenbar lässt auch der Einsatz einiger Key-Accounter zu wünschen übrig: Wenn ihnen Aufträge wenig aussichtsreich erscheinen, verwenden sie für die Angebote weniger Zeit als früher, kritisieren Partner gegenüber CRN-USA.
Zudem spekulieren Händler, dass die offene Nachfolgefrage für CEO Steve Raymond für zusätzliche Unruhe sorgt und potenzielle Manager wegen der schlechten Zahlen abgeschreckt werden könnten. Dem widerspricht Raymond: »Wir haben mit vielen hochqualifizierten und interessierten Kandidaten verhandelt«, entgegnet der CEO.
Siehe auch unseren ausführlichen Artikel zu diesem Thema.