Tradoria gewinnt Rechtsstreit gegen Yatego
Im Windschatten der Krise bei Ebay verschärft sich der Wettbewerb zwischen den Onlineshopping-Portalen. Besonders Tradoria und Yatego erweisen sich als hartnäckige Widersacher. In einem Streit um unlautere Methoden bei der Händler-Akquise setzte sich vor Gericht nun Tradoria durch.

- Tradoria gewinnt Rechtsstreit gegen Yatego
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Hat das Onlineshopping-Portal Tradoria bei der Neuakquise von Händlern unlautere Methoden eingesetzt? Die Konkurrenzplattform Yatego behauptete jedenfalls, Tradoria-Mitarbeiter hätten während ihrer Vertriebstätigkeit wahrheitswidrig gesagt, es bestehe eine Kooperation zwischen beiden Portalen. Der Streit zwischen den beiden Ebay-Konkurrenten beschäftigte nun bereits in zweiter Instanz die Gerichte. Während Yatego zunächst eine einstweilige Verfügung gegen Tradoria erwirkte, hat nun das Landgericht Bamberg entschieden (Az: 1 O 99/09), dass die vorgebrachten Anschuldigungen nicht haltbar seien.
Auch wenn ein entsprechendes Werbeverhalten von Tradoria nicht ausgeschlossen werden könne, sei es Yatego nicht gelungen, glaubhaft zu machen, dass Mitarbeiter des Konkurrenten bei der Kundenakquise die genannten Behauptungen aufgestellt hätten, so das Gericht in der Urteilsbegründung. Beide Seiten hätten durch eidesstattliche Versicherungen ihre Version der Vorkommnisse gestützt, doch erscheint besonders das Vorgehen von Yatego in einem zweifelhaften Licht: So hält das Gericht fest, dass Yatego im Zuge der Verhandlung seine Vorwürfe entschärfen musste und zudem für eine Reihe von Zeugen vorformulierte eidesstattliche Erklärungen erstellt hatte. »Es ist auf jeden Fall mehr als bedenklich, dass seitens der Verfügungsklägerin [=Yatego] möglichen Zeugen eine eidesstattliche Versicherung letztlich vorgefertigt zugesandt und diese Zeugen dann die eidesstattliche Versicherung nur noch mit den korrekten Daten bestücken und dann unterschreiben mussten«, so das Gericht.