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Sicherheit: Rootkits

Trend Micro entdeckt neue Rootkit-Variante

Mit gängigen Sicherheitsmaßnahmen ist ein Rootkit nicht aufzuspüren, das Forscher der IT-Security-Firma Trend Micro entdeckt haben. Es basiert auf einer altbekannten Schadsoftware.

Autor:Bernd Reder • 27.3.2008 • ca. 0:55 Min

Ein Trend, der sich im Bereich Malware abzeichnet, ist das »Aufpeppen« bereits bekannter Schadsoftware. Ein Beispiel dafür ist eine Variante des MBR-Rootkits, das Fachleute von Trend Micro »in freier Wildbahn« entdeckt haben.

Nach Angaben von Trend Micro haben die Viren-Programmierer der neuen Version des MBR-Rootkits jedoch die Fähigkeit verliehen, die Schutzmechanismen der meisten Antiviren- und Anti-Rootkit-Programme zu umgehen.

»Es ist nur eine Variante einer bereits bekannten Angriffsform«, sagt Jamz Yaneza, Projektmanager bei Trend Micro. Anti-Rootkits konnten die hergebrachte Form von MBR anhand spezieller Code-Zeilen identifizieren und ausschalten. Die neue Version verfügt über die Fähigkeit, diese Code-Zeilen zu modifizieren und damit die Abwehrprogramme zu täuschen.

Der Ansatzpunkt der Attacke selbst ist derselbe wie zuvor: Das Rootkit koppelt sich an einen Storage-Treiber an, um sich beziehungsweise die Malware zu verstecken.

Die Schadsoftware gelangt auf den üblichen Wegen auf die Zielrechner: über infizierte Web-Seiten oder Links. Auch in Werbebannern auf Web-Seiten bekannter Firmen oder Medien lässt sich das Programm verstecken.

Trend Micro geht davon aus, dass nicht nur Rechner von Privatpersonen mithilfe des MBR-Rootkits angegriffen werden, sondern in Kürze auch Firmennetze. Einen 100-prozentigen Schutz gegen diese neue Form von versteckten Angriffen gibt es laut Yaneza nicht. Das Risiko lasse sich minimieren, indem Nutzer Schutzsoftware oder Web-Filter-Appliances einsetzen und diese Systeme möglichst häufig auf den neuesten Stand bringen.