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Funktechniken: Ultra-Wideband

Ultra-Wideband soll Kabel kappen

Die Bundesnetzagentur hat die von der Ultra-Wideband-Technik (UWB) benötigten Frequenzen zur kostenlosen Nutzung freigegeben. Der Frequenzbereich liegt zwischen 30 MHz und 10,6 GHz. Somit dürften in Kürze UWB-Geräte auf den Markt kommen.

Autor:Bernd Reder • 18.1.2008 • ca. 1:35 Min

Bereits in den USA zu haben: Das UWB-Starter-Kit von D-Link.
Auch Belkin hat bereits einen Ultra-Wideband-Hub vorgestellt.
Auch Belkin hat bereits einen Ultra-Wideband-Hub vorgestellt.

Ultra-Wideband soll an die Stelle von kabelgestützten USB-Verbindungen treten. Der Haken dabei. Mit UWB lassen sich nur Entfernungen von wenigen Metern überbrücken.

Die Funktechnik eignet sich damit vor allem für die drahtlose Verbindung von Geräten am Arbeitsplatz. Die Übertragungsrate liegt bei 480 MBit/s und entspricht damit der von USB 2.0.

Das gilt allerdings nur für den Nahbereich bis drei Meter. In einer Entfernung von drei bis zehn Metern stehen nur noch 110 MBit/s zur Verfügung.

Spezielle Version von Sony

Weitere Einsatzgebiete für UWB sind das Auto oder die Kopplung von Hi-Fi- und Videosystemen zu Hause. Das Verfahren lässt sich zudem in der Medizin und der Messtechnik verwenden, außerdem zum Orten von Gegenständen.

Auf der Consumer Electronics Show (CES) in der vergangenen Woche präsentierte Sony eine eigene Version von UWB. Die Technik namens »Transferjet« nutzt das 4,48-GHz-Band und überträgt auf der PHY-Ebene Daten mit 560 MBit/s. Netto bleiben davon laut Sony etwa 375 MBit/s übrig.

Allerdings ist die Reichweite von Transferjet bescheiden: Sie liegt gerade einmal bei 3 cm. Damit lässt sich Transferjet vor allem zur Ankopplung von Unterhaltungselektronikgeräten verwenden, etwa Digitalkameras und Multimedia-Playern.

UWB-Kit von D-Link

Während Sony erste Transferjet-Produkte ab 2009 anbieten will, sind herkömmliche UWB-Geräte bereits verfügbar. Die US-Tochter von D-Link etwa bietet mit dem DUB-9240 ein Starter-Kit an.

Es ist davon auszugehen, dass nach der Entscheidung der Bundesnetzagentur das Kit in Kürze auch hier zu Lande erhältlich sein wird. D-Links Deutschland geht vom dritten Quartal aus.

Daten mit AES verschüsselt

An den UWB-Hub lassen sich Geräte m Arbeitsplatz anschließen. Die Datenübertragung zum Desktop-System oder Notebook erfolgt über Funk im Bereich 3,1 bis 4,8 GHz.

Um sie vor »Lauschern« zu schützen, werden Pakete werden mithilfe eines AES-Keys (Advanced Encryption System) von 128 Bit Länge verschlüsselt. Der Preis des DUB-9240-Kit: an die 250 Dollar im US-Online-Shop von D-Link.

Neben D-Link hat auch Belkin einen UWB-Hub im Angebot. In den USA kostet er rund 150 Dollar. Ebenfalls nur in den USA zu haben, ist ein UWB-Kit der kalifornischen Firma Iogear (rund 200 Dollar).

Auch Linksys und Netgear stehen in den »UWB-Startlöchern«, ganz zu schweigen von Firmen in Fernost, speziell China, Taiwan und Korea.