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Unerwartet Glückliche

Unerwartet Glückliche »Alle sind glücklich«! Nein, das hat natürlich nicht Uli Hoeneß nach dem schon sicher geglaubten, dann aber doch noch in nur zwei Minuten verspielten Sieg gegen einen Aufsteiger gesagt.

Autor:Markus Bereszewski • 20.11.2008 • ca. 1:15 Min

Markus Bereszewski

Es hat aber jemand gesagt, von dem man es wohl auch kaum gedacht ­hätte: »Noch einmal, ich habe noch keinen Mitarbeiter getroffen, der nicht glücklich ist«. Das sagt Hans-­Dieter Wysuwa, ebenso sympathischer wie gut ge­launter Senior Vice President Sales Germany von ­Fujitsu Siemens Computers. Der Ausstieg des deutschen Partners aus dem Joint-venture hat die Mitarbeiter demnach nicht nur nicht beunruhigt oder gar verunsichert; sie bewahren nicht nur kühlen Kopf angesichts der noch unklaren Zukunft; sie blicken nicht mit einem gewissen Vertrauen oder gar voller Zuversicht nach vorn, nein: Glücksgefühle empfinden sie! Und Herr Wysuwa will das ausdrücklich nicht als Übertreibung im Sinne einer Spielart der Ironie verstanden wissen. Glücklich zeigen sich derzeit auch einige IT-Dienst­leister, zumindest die Pessimisten unter ihnen. Diese rechnen nämlich damit, dass uns die Finanz- und Konjunkturkrise in Deutschland im nächsten Jahr heftig trifft. Diese Dienstleister leben nämlich sehr gut in der Krise, weil sie ein anti­zyklisches Geschäft betreiben: Outsourcing! Wenn gespart werden muss, rennen sie in den obersten ­Führungsetagen mit Ihren Versprechungen von 30-prozentigen Kostensenkungen offene Türen ein. IT ist kein Kerngeschäft und warum wollen sie so viel Geld dafür ausgeben, wenn wir es deutlich günstiger und auch besser können? Das sind die selben Kameraden, die im nächsten Moment beklagen, dass Kostensenkungen ja der denkbar schlechteste Antreiber für Outsourcing-Maßnahmen sind. Eine strategische Entscheidung sollte es sein, keine kurzfristig monetäre, hört man immer wieder. So etwas kann dann leicht schief gehen. Probleme kann man nämlich nicht wirklich erfolgreich auslagern, predigen Sie unisono. Sie übernehmen die Probleme aber trotzdem. Nicht aus Freundlichkeit, sondern als Beleg für die Unausweislichkeit Ihres Scheiterns im Falle des Beweises ihrer These. Nicht schlecht.