Verbraucher verraten Daten gegen Geld
Brisante Untersuchung des Software-Spezialisten Amdocs: Viele Kunden sind bereit, persönliche Daten oder Kontakte preiszugeben, wenn sie dafür von Unternehmen einen besseren Service oder eine Vergütung erhalten.

Amdocs ist ein Spezialist für professionelle Softwarelösungen im Telekommunikationsmarkt. Weltweit – darunter auch in Deutschland - ließ das Unternehmen 3.900 Mobilfunkkunden dazu befragen, ob und wann sie bereit wären, ihrem Mobilfunkanbieter ihre persönlichen Daten preiszugeben. Die Umfrage wurde von Coleman Parkes im April durchgeführt.
Die Ergebnisse dürften so manchem Datenschützer Bauchschmerzen bereiten. So sind 57 Prozent der weltweit befragten Kunden bereit, zusätzliche persönliche Daten wie etwa den Wohnort, ihre wichtigsten Facebook-Kontakte und auch persönliche Angaben über Familienmitglieder freizugeben, wenn sie dafür einen finanziellen Vorteil und besseren Kundenservice erhalten würden. 54 Prozent würden zustimmen, dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden dürfen - wenn die Konditionen stimmen.
Die befragten Mobilfunknutzer gaben zudem an, dass sie zusätzliche persönliche Daten freigeben würden, wenn sie dafür mit besseren Preisen (65 Prozent), einer schnelleren Netzwerkgeschwindigkeit (61 %), einem bevorzugten Kundenservice (54 %) und geräteübergreifenden Datenplänen (50 %) rechnen können. Auch für Gutscheine oder spezielle Angebote würden immerhin 39 Prozent mehr von sich verraten. Rund ein Drittel der Befragten sagte zudem, dass sie die Informationen auch ohne Gegenleistung herausgeben würden.
In Deutschland ist die Sensibilität in Sachen Datenschutz zwar stärker ausgeprägt als anderswo, aber auch hierzulande würden zahlreiche Verbraucher mehr von sich preisgeben, wenn sie dafür Vorteile einheimsen können:
- 44 Prozent würden ihrem Provider aus finanziellem Anreiz erlauben, ihre persönlichen Daten an Dritte weiterzugeben.
- 38 Prozent würden ihre persönlichen Daten für eine Gegenleistung weitergeben.
Insgesamt ist laut der Studie das Vertrauen der Kunden in die deutschen Mobilfunk-Betreiber sehr hoch. Ähnlich zurückhaltend wie die Deutschen sind bei der Daten-Weitergabe nur die Israelis. Auf den Philippinen wären indes rund 80 Prozent der Nutzer bereit, persönliche Daten freizugeben.