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Telefónica Digital Innovation Day

Vernetzt bis in die Antenne

Ende September veranstaltete Telefónica den dritten Digital Innovation Day und zeigte, was die zunehmende Vernetzung in Zukunft alles leisten kann und muss.

Autor:Redaktion connect-professional • 7.10.2016 • ca. 2:50 Min

Neil Harbisson
Neil Harbisson, erster staatlich anerkannter Cyborg, zeigte auf beeindruckende Art und Weise, was Technik heutzutage leisten kann
© Christoph Reiss

Mehr als 500 Teilnehmer kamen am 28. September zum Digital Innovation Day, den Telefónica in Ismaning nähe München veranstaltete, und machten das Event für den Netzbetreiber zu einer gelungenen dritten Ausgabe. Im Fokus stand das Internet der Dinge mit all seinen Facetten, Schwerpunkt: die steigende Vernetzung. „Das Internet der Dinge wird in wenigen Jahren um ein vielfaches größer sein als das heutige Internet: Bis Ende dieses Jahrzehnts soll die Zahl der internetfähigen Geräte weltweit auf 34 Milliarden steigen – vier Mal so viel wie 2015“, erklärte Markus Haas, Chief Operating Officer von Telefónica Deutschland. „Wozu brauchen wir das? Sicher nicht nur für die vernetzte Gefriertruhe oder Kleiderschrank. Jeder von uns nutzt das Internet der Dinge – schon heute, täglich. Denken Sie an das Paket, das Sie verschicken und dessen Position Sie zu jeder Zeit über das Internet bestimmen können. Denken Sie an Ihre Smart Watch, die Ihnen tagsüber und beim Sport wichtige Daten zu Ihrem Körper liefert und auswertet. Denken Sie aber auch an vernetzte Herzschrittmacher, die schon heute das Leben für Risikopatienten wesentlich sicherer machen.“

Eine vernetze Lösung, die unter die Haut geht, zeigte auch Neil Harbisson. Der britisch-irische Künstler ist der erste staatlich anerkannte Cyborg. Der farbendblind geborene 34-Jährige hat sich eine Antenne an seinem Kopf implantieren lassen, die mittels Sensoren Farben erkennt und diese als Töne an Harbisson weitergibt. „Ich kann Farben fühlen und hören“, erklärte er in seinem spannenden Vortrag. Diese technische Erweiterung seines Körpers soll aber nicht die einzige bleiben. Derzeit plant Harbisson ein elektronisches Stirnband, das ihm über Temperaturänderungen am Schädel die Uhrzeit angibt. „Wir sollten uns ändern, nicht die Welt um uns herum“, gibt der Künstler zu bedenken.

IoT-Fallbeispiele

Der Digital Innovation Day wartete aber nicht nur mit vernetzten Erweiterungen des menschlichen Körpers auf, sondern zeigte zahlreiche Praxisbeispiele des Internet of Things. So unter anderem die „Smart Sole“ von GTX, die über ein integriertes GPS sowie weitere Kommunikationstechnik verfügt und im Notfall helfen soll, unter anderem Demenzkranke zu lokalisieren, wenn diese nicht auffindbar sind. Das Unternehmen Evalu.Run stellt hingegen einen digitalen Sporttrainer zur Verfügung, der das Laufen angenehmer und effektiver gestalten soll. Mit dieser Lösung konnte sich das Start-up den zweiten Platz beim erstmals verliehenen DID-Award sichern. Mit diesem Wettbewerb unterstützt Telefónica gemeinsam mit Wayra, Huawei und funkschau aufstrebende Unternehmen, die Produkte für das Internet der Dinge entwickeln. Den ersten Platz konnte sich Rysta holen: Das Start-up produziert kleine M2M-Geräte, die über verschiedene Sensoren sowie Verbindungen in die Cloud verfügen und mit einem Preis von zehn Euro einen leistungsfähigen und günstigen Grundstein für eigene IoT-Lösungen darstellen.

Das Internet der Dinge kann aber nicht von Unternehmen im Alleingang gestemmt werden, das hat der Digital Innovation Day gezeigt. Die voranschreitende Vernetzung steht nicht nur für den technischen Fortschritt, sondern für die zunehmende Herausforderung, branchenübergreifende Lösungen auf die Beine zu stellen und Netzbetreiber, Diensteanbieter sowie Anwender an einen Tisch zu bringen. Und der Digital Innovation Day hat einen wichtigen Schritt hin zu diesem Ziel getan. „Wir wollen Ihnen hier zeigen, was morgen Wirklichkeit ist“, sagte Dirk Grote, der neue Director B2B bei Telefónica, zum Auftakt der Veranstaltung.