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VMware: Führungswechsel soll den Abwärtstrend stoppen

Ein Wechsel in der Unternehmensleitung und eine Gewinnwarnung haben den Aktienkurs von VMware auf Talfahrt geschickt. Im Hintergrund stehen Spekulationen, das EMC seine Tochter wieder stärker an die Kandare nehmen will.

Autor:Lars Bube • 9.7.2008 • ca. 0:55 Min

Nach einer Gewinnwarnung und der sofortigen Entlassung von CEO und Mitgründerin Diane Greene ist der Aktienkurs von VMware auf 40 Dollar abgesackt. Das ist der tiefste Stand seit dem Börsengang vor einem Jahr. Alleine gestern verlor die Aktie knapp ein Viertel ihres Wertes. Ob diese Personalentscheidung auch Auswirkungen auf den Verbleib von Greenes Mann, VMware CTO Mendel Rosenblum, hat, wurde nichts bekannt gegeben.

Greenes Nachfolger Paul Maritz kommt von der Konzernmutter EMC und davor war er 14 Jahre bei Microsoft. Der Führungswechsel wird von den Finanzanalysten als Signal bewertet, dass EMC, das 85 Prozent der Anteile an VMware hält, wieder stärker die Kontrolle über die Tochter übernehmen will. Das Verhältnis von Diane Greene zu EMC-Chef Joe Tucci soll zerrüttet gewesen sein, weshalb es gewisse Spannungen birgt, dass die offizielle Stellungnahme zu Greenes Entlassung aus Tuccis Mund kommt: »Das Board dankt ihr für ihre Leistung und wünscht ihr das Beste für die Zukunft.«

Außer der offiziellen Pressemitteilung verweigerte VMware jeder Stellungnahme zu Greenes Entlassung. Da auch die Wachstumsprognose nach unten korrigiert wurde, wird spekuliert, dass auch die Umsatzzahlen nicht wie gewünscht ausgefallen sind. VMwares Stellung als Monopolanbieter in Sachen Virtualisierung ist erschüttert, da seit kurzem auch Microsoft und Citrix konkurrenzfähige Angebote auf den Markt gebracht haben.