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Vorentscheidung für «Le Monde»-Bieter Bergé

Paris (dpa) - Vorentscheidung im Bieterkampf um das Flaggschiff der französischen Presse «Le Monde»: Die Gesellschaft der Monde-Journalisten hat sich am Freitag mit mehr als 90 Prozent für die Bietergruppe um den linken Kulturmäzen Pierre Bergé...

Autor:Redaktion connect-professional • 25.6.2010 • ca. 0:55 Min

…ausgesprochen. Damit hat die von Präsident Nicolas Sarkozy favorisierte Investorengruppe um den Eigner des Nachrichtenmagazins «Le Nouvel Observateur», Claude Perdriel, und den teilstaatlichen Telefonkonzern Orange (France Télécom) das Nachsehen.

Orange nahm die Ablehnung seines Angebots am Abend enttäuscht «zur Kenntnis». Über das weitere Vorgehen werde nach der entscheidenden Sitzung des Monde-Aufsichtsrates am Montag entschieden werden. Orange hatte sich mit Perdriel und dem spanischen «El-Pais»-Verlag Prisa verbündet. Das Angebot sei eine große Gelegenheit, im Zeitalter der Digitalisierung offene Partnerschaften zu schaffen. Prisa hält schon 15 Prozent am Monde-Verlag, steckt aber selbst in einer Finanzklemme und verhandelt noch mit Finanzinvestoren. Orange ist vor allem am Internetgeschäft «Le Monde Interactif» interessiert.

Mit dem Einstieg der Investoren wird der Kapitalanteil der Journalisten an der «Monde» verwässert und die Redakteure verlieren ihre Unabhängigkeit von Verlegern. Bergé, der gemeinsam mit dem Bankier Matthieur Pigasse und dem Gründer des Internetanbieters Free, Xavier Niel, antritt, will den Redakteuren aber ihre Freiheiten garantieren. Als dritter Interessent hatte der Fachverleger Daniel Monteux sich um den Monde-Verlag beworben. Sein Angebot wurde am Ende nicht in Betracht gezogen. Die «Monde» ist überschuldet, bleibt aber eine starke Marke mit täglich 400 000 gedruckten Exemplaren.

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