Was Frauen wollen
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten konkurrieren zwei Strategien miteinander: Entweder eine Firma besinnt sich auf ihr Kerngeschäft oder baut neue Geschäftsfelder auf.
CPU-Gigant Intel entscheidet sich für Variante zwei und richtet einen Online- Shop für Software ein. Ja, Sie haben richtig gelesen: Intel, mit einem Jahresumsatz von 38 Milliarden Dollar ein Branchen- Schwergewicht, wird (auch) ein Software-Händler.
Dabei setzt der Hersteller nicht etwa auf Business-Software von SAP oder Oracle, sondern auf Pakete für kleine Firmen und Privatkunden. Ein Geschäft mit vergleichsweise niedrigen Margen also. Wie viel wird diese neue Sparte wohl zu Gesamtumsatz und Gewinn beisteuern? Und ist Intel für Kaspersky & Co jetzt ein registrierter Reseller? Bedeutet das, dass Intel zurückgestuft wird, wenn bestimmte Umsatzvorgaben nicht erfüllt werden? Oder gar bei der »Channel-Restrukturierung« eines Software-Herstellers bei fehlendem Erfolg rausgeworfen wird?
Aber es kommt noch besser: Unter meinnotebook.de startet Intel einen weiteren Shop und verkauft dort Notebooks für Frauen. Die Website ist – entsprechend der Zielgruppe – in zarten Rosatönen gehalten. Frauen können sich dort ihre Notebooks aussuchen und darüber hinaus die Einträge der drei engagierten Bloggerinnen Grace, Julia und Franzi lesen. Grace mag, ach wie untypisch für Frauen, »neben ausgedehnten Kochorgien besonders gerne absurd hohe Schuhe (mit gutem Absatz), Butterbrote, heimlich Boulevardschund lesen (und danach eine Sinnkrise kriegen), Autorenfilme,… und Gartenblumensträuße«. Vielleicht sollte Intel die Blumensträuße auch gleich mitverkaufen. Allerdings, so habe ich gehört, bekommen Frauen die ja lieber von den Männern geschenkt, als selber zu investieren. Wie auch immer, Details zur neuen Strategie von Intel lesen Sie in unserer Titelgeschichte und in der Rubrik»Unternehmen« .
Mit den besten Grüßen,
Markus Reuter