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Wenige Alternativen

Wenige Alternativen Der Systemhausmarkt in Deutschland stellt sich sehr unterschiedlich dar.

Autor:Markus Bereszewski • 10.8.2008 • ca. 1:40 Min

Kleine Häuser, die überwiegend Hardware verkaufen, kämpfen seit Jahren mit aller Mühe ums Überleben, so sie nicht schon Insolvenz angemeldet haben oder gekauft wurden. Am anderen Ende der Skala befinden sich die Beratungshäuser beziehungsweise die reinen Dienstleister. Sie konnten vom Aufschwung der letzten zwei, drei Jahre profitieren und haben ein ganz anderes Problem: Sie suchen händeringend nach Fachkräften. Dazwischen befinden sich Systemhäuser die, je nach Positionierung, einen Mix aus Hard- und Software, Services und Beratung offerieren. Bot ein möglichst hoher Anteil des Servicegeschäftes früher die Möglichkeit, sinkende Hardwaremargen aufzufangen, so hat sich das in den vergangenen Jahren deutlich relativiert. Bei einfachen oder weitestgehend standardisierbaren Dienstleistungen ist der Preiskampf mittlerweile ruinös. Dafür lässt sich derzeit mit IT- und Prozessberatung etwa sehr gutes Geld verdienen. Aber der Markt ist nicht sehr durchlässig. Vor allem kleinere und mittlere Systemhäuser und solche ohne Spezialisierung geraten zunehmend unter Druck. So manches dürfte sich in den nächsten Monaten mehr oder minder freiwillig unter das Dach eines der größeren retten – auch als Reaktion auf die zunehmende Internationalisierung seiner Kunden, die es sonst zu verlieren droht. Der Markt bleibt in heftiger Bewegung. Die viel zitierte Maxime »get big, get niche or get out« scheint selten aktueller gewesen zu sein.

Die Top-100-Tabelle Die Top-100-Tabelle ist in Zusammenarbeit mit unserer Schwesterzeitschrift Computer Reseller News entstanden. Die Systemhäuser unterstützten uns bei der Erstellung des Rankings (ab Seite 22) in höchst unterschiedlichem Maß. Die größten Anbieter wie IBM, EDS oder Accenture bauen wohl noch mit einigem Recht darauf, dass potenzielle Kunden wissen, was sie treiben. Bei einigen kleineren Dienstleistern scheint einfach die Aufmerksamkeit für Öffentlichkeitsarbeit noch nicht ausreichend entwickelt zu sein – anders ist die Verweigerungshaltung kaum zu erklären. In den Fällen, in denen wir keine umfassenden Angaben erhielten, haben wir lediglich die offensichtlichsten Kategorien (»Outsourcing« bei den Top-3) angekreuzt. Bei allen anderen haben wir nur die wichtigsten Unternehmenskennzahlen berücksichtigt und auf eine Einschätzung der anderen Kategorien (wie etwa Branchenfokus) durch die Redaktion verzichtet. Da aber nur wenige Unternehmen nicht aktiv teilgenommen haben, sollte dies die Aussagekraft des Rankings nicht sehr beeinträchtigen. Daher: Viel Spaß beim vergleichen und stöbern – aber natürlich auch bei den anderen Themen rund um die Einschätzung, Auswahl und Steuerung der Systemhäuser.

Markus Bereszewski markus.bereszewski@informationweek.de