Wenn weniger mehr sein soll
Nicht jeder CIO ist ein David Copperfield. Doch gute IT-Leiter müssen heute schon über magische Kräfte verfügen. Denn: IT-Kosten sollen sinken, während der Geschäftsnutzen, also in erster Linie der Firmenumsatz, steigen muss – und das bei sinkenden IT-Budgets und fehlendem Personal. Wie gut, dass die Softwareindustrie Lösungen zur Quadratur des Kreises bereithält.

- Wenn weniger mehr sein soll
- Unternehmens-IT vor Paradigmenwechsel
IT-Kosten zu senken war und ist immer ein Thema für CIOs und IT-Leiter, in der gegenwärtig noch immer nicht stabilen Konjunktur erst recht. Doch das allein reicht nicht mehr, wie aus der Befragung von Top-Managern führender Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hervorgeht. Die Unternehmensberatung A.T. Kearney hatte im Herbst vergangenen Jahres 55 Top-Manager im Rahmen der Studie »IT in Zeiten der Krise – und danach« befragt. Demnach hätte die CIOs gute Arbeit geleistet, denn mehr als die Hälfte der Befragten sieht keine Notwenigkeit mehr, in diesem Jahr ihre IT-Kosten weiter signifikant zu senken. Sie ist schon einen Schritt weiter.
Wer mit Sparen allerdings noch nicht durch ist, sieht vor allem im Rechenzentrum und beim Desktop-Management noch Einsparpotenzial. Weiter auf der Agenda seien auch Standardisierung vorhandener Plattformen, Konsolidierung, neue Technologien wie Virtualisierung sowie Überlegungen wie Make-or-Buy-Entscheidungen oder Outsourcing, respektive Offshoring. Letztere strategische Entscheidungen hätten durch die Wirtschaftskrise endgültig eine Legitimation erhalten. »Das sind schon lange keine Tabu-Themen mehr«, sagt Marcus Eul, Leiter der Studie von A.T. Kearney. »Viele Unternehmen nutzen die Krise, um solch intern oftmals recht sensiblen Themen angehen zu können«.
Jene Hälfte der Unternehmen, die das Sparen von IT-Infrastrukturkosten schon ausgereizt hat, attestiert Euler eine gute Arbeit: Die Unternehmen hätten rechtzeitig und mit Erfolg auf neue Technologien gesetzt und die Herausforderung weitgehend gemeistert, die IT-Kosten im Verhältnis zum rückläufigen Umsatz und zur schrumpfenden Mitarbeiterzahl im Griff zu haben. Sie können sich so zusagen in der Königsdisziplin der CIOs beweisen: Einem Zauberkunststück nach dem Motto aus weniger mehr machen. Gefordert ist nichts weniger als die Quadratur des Kreises, beobachtet Eul.