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Werbemillionen für Obermann-Freund

Werbemillionen für Obermann-Freund

Autor:Markus Bereszewski • 10.6.2007 • ca. 1:00 Min

Markus Bereszewski

Ich habe lange gezögert, ob an dieser Stelle zum wiederholten Mal die Telekom thematisiert werden kann. Da haben die Kollegen doch nun wirklich lange und heftig genug draufgehauen. Wird irgendwann auch langweilig, dachte ich. Und es ist ja auch nicht ganz einfach: Man weiß mittlerweile gar nicht mehr, wo man anfangen soll und was man nicht alles miteinander in Verbindung bringen kann oder gar muss?! Spätestens nach dem Verdacht, T-Systems-Chef Lothar Pauly sei als ehemaliger Siemens-Manager in die Schmiergeldzahlungen verstrickt, wurde es richtig spannend. Der hat sich nun entschieden, jeden weiteren Schaden, den Enthüllungen oder auch nur Spekulationen um seine Person der Telekom möglicherweise zufügen könnten, zu vermeiden und ist – natürlich unschuldig im Falle Siemens-Bestechungen, wie sein Anwalt erklärt – zurückgetreten. Jedenfalls kann man das glauben, wenn man dem Mann einigermaßen wohlwollend gesonnen ist. Und wie gesagt, man konnte fast Mitleid haben. Fast eben: Da las ich dann, dass Telekom-Oberchef René Obermann bei der Umschichtung des Werbebudgets, das sich im hohen dreistelligen Millionenbereich bewegt, eine Agentur ohne Ausschreibung bedacht hat, deren Chef ein Duzfreund Obermanns ist. Wohlwollend, ganz erheblich wohlwollend, ist das vorsichtig gesagt: Ungeschickt. Paradox ist: Derzeit sind die streikenden Mitarbeiter die einzigen, die dem Laden etwas Gutes tun, so mein Eindruck. Denn durch den Ausstand können viele Anträge derzeit nicht bearbeitet werden – auch die Anträge auf einen Providerwechsel nicht.