Wireless-E-Mail wird zum Massenmarkt
Derzeit nutzen nach Angaben der Marktforschungsgesellschaft Gartner weltweit nur 20 Millionen Menschen Wireless-E-Mail. Bis 2010 soll sich diese Zahl auf 350 Millionen erhöhen.

Das Senden und Empfangen von elektronischen Nachrichten über Mobilfunknetze oder Wireless-LANs ist laut Gartner derzeit einer Elite vorbehalten. Nur 2 Prozent aller E-Mail-Accounts weltweit sind dafür ausgelegt.
Das bedeutet, dass derzeit nur 20 Millionen Nutzer ihre E-Mails mithilfe von Smartphones oder Notebooks mit drahtlosem Internet-Zugang bearbeiten können. In der Regel sind dies Geschäftsleute oder Mitarbeiter von Behörden und Forschungseinrichtungen.
Bis 2010 werde jedoch eine »Demokratisierung« dieser Technik erfolgen, so Monica Basso, Vizepräsidentin bei Gartner. Sie geht davon aus, dass in drei Jahren weltweit 350 Millionen User Wireless-E-Mail verwenden. Das entspricht gut 20 Prozent aller E-Mail-Accounts, die weltweit vorhanden sind.
Zahl von Services und Endgeräten steigt rapide
Der Boom bei Wireless-E-Mail ist laut Monica Basso darauf zurückzuführen, dass verstärkt Privatleute und »Prosumer« (Professional Consumers) diese Kommunikationsform verwenden. Service-Provider und Telekommunikationsfirmen werden entsprechende Angebotspakete schnüren.
Hinzu kommt, dass immer mehr Server und Endgeräte für Wireless-E-Mail ausgelegt sind. Smartphones wie die Mitglieder der E60er-Serie von Nokia oder das neue Blackberry 8800 von Research in Motion (RIM), die derzeit für viele Normalanwender zu teuer sind, werden in Kürze für jedermann erschwinglich sein.
Für 2017 prognostiziert Gartner ein Verschmelzen von unterschiedlichen Techniken und Kommunikationsformen wie Mobilfunk, Wireless-LANs, Instant-Messaging, Mobiltelefonie und ortsbezogenen Diensten (Location-based Services).
Gefahr durch nicht kontrollierbare Geräte
Allerdings hat die Entwicklung in Richtung Wireless-E-Mail laut Gartner auch eine Schattenseite: »Wenn Firmen diese Technik nicht unterstützen, werden ihre Mitarbeiter Wege finden, sie trotzdem einzusetzen«, sagt Monica Basso, »und das ohne Kontrolle durch den Netzwerkverwalter.« Dies könne Sicherheitsprobleme mit sich bringen.
Es ist daher laut Gartner notwendig, dass sich Unternehmen bereits jetzt mit Wireless-E-Mail und deren Auswirkung auf die IT-Infrastruktur beschäftigen. Sie müssten prüfen, welchen Nutzen ihre Mitarbeiter aus Wireless-E-Mail ziehen könnten und welche Anwendungen und Hardware sich am besten dafür eigneten.
Dabei ist laut Basso zu berücksichtigen, dass die heranwachsende Generation von »Digital-Native«-Nutzern lieber ihre persönlichen Kommunikationsgeräte für private und geschäftliche Kommunikation einsetzt. Das Firmen-Handy oder -Smartphone sei für diese User-Gruppe »out«.