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Wireless LANs / Powerline Communication

WLAN-Spezialist Atheros setzt auf Kommunikation via Stromnetz

Durch einen Zukauf erweitert WLAN-Chiphersteller Atheros sein Produktspektrum. Für rund 244 Millionen Dollar übernimmt die amerikanische Firma Intellon. Dieses Unternehmen stellt Komponenten für die Datenübertragung via Stromleitung her.

Autor:Bernd Reder • 9.9.2009 • ca. 1:10 Min

Erlauchte Kundschaft: Intellon beliefert eine ganze Reihe namhafter Unternehmen mit Chips für die Kommunikation via Stromleitung.

Powerline Communication, also die Vernetzung von Geräten über Stromleitungen, ist eine der Techniken, die speziell im Bereich Unterhaltungselektronik hoch gehandelt wird. Dort, wo weder ein Wireless LAN noch eine kabelgestützte Vernetzung möglich sind, lassen sich mithilfe dieser Technik Rechner, Media-Player und auch TV-Geräte miteinander und mit dem Internet verbinden.

Auch im kommerziellen Umfeld lässt sich Powerline Communication einsetzen, etwa in Hotels, Krankenhäusern, auf Schiffen oder in Wohngebäuden. Beispiele dazu sind unter anderem auf der Web-Seite dLAN für Unternehmen des deutschen Herstellers Devolo zu finden.

Offenkundig schätzt auch WLAN-Spezialist Atheros das Potenzial von Powerline Communication hoch ein. Für 224 Millionen Dollar kaufte Atheros Intellon, einen der führenden Hersteller von Chips für die Datenübertragung via Stromleitung.

Atheros will die Technologie von Intellon in seine vorhandenen Kommunikationsbausteine integrieren. In absehbarer Zukunft, so ein Sprecher der Firma, werden Endgeräte und Router auf dem Markt erscheinen, die sowohl die kabelgestützte Vernetzung über LAN-Leitungen und Stromkabel als auch Funknetze unterstützen.

Zeichen stehen auf Integration unterschiedlicher Techniken

Dass der Trend in Richtung Integration unterschiedlicher Techniken geht, zeigt auch ein neues Produkt von Atheros Rivalen Broadcom. Die Firma stellt ein IAD (Integrated Access Device) vor, das auf nur einem Baustein basiert.

Der Baustein namens BCM6362 ist nach Angaben des Herstellers der erste Chip, der ADSL2+ und Wireless-LAN (2,4 und 5 GHz) in einer Komponente unterstützt. Ebenfalls integriert sind Gigabit-Ethernet-Switching und Support für DECT-Telefone.

Damit ist der Chip gewissermaßen eine Eier legende Wollmilchsau: Router/Switches, die mit ihm ausgestattet sind, können somit alle gängigen Kommunikationsformen abdecken, vom drahtgebunden und drahtlosen Netzwerkzugang bis hin zur Telefonie. Für Firmen wie etwa AVM, Cisco-Linksys, D-Link oder Netgear dürfte der Baustein daher hoch interessant sein.