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Unendliche Geschichte, Teil 17

Yahoo und Microsoft: Die unzertrennlichen Brieffreunde

Das Kaufangebot von Microsoft für Yahoo war laut eigener Aussage schon vom Tisch. Doch jetzt bekräftigt Microsoft in einem Brief plötzlich erneutes Interesse und baut dabei auf den Investor Carl Icahn mit seinen Umsturzplänen für die Unternehmensführung.

Autor:Lars Bube • 8.7.2008 • ca. 1:00 Min

Der ebenso exzentrische wie mächtige Investor Carl Icahn hat sich mit Microsoft verbündet, um eine Yahoo-Übernahme doch noch zu ermöglichen.

Da behaupte noch einer, die gute alte Post sei tot. Obwohl sie selbst Email Services anbieten, kommunizieren sogar Microsoft und Yahoo am liebsten über Briefe. Mal wies Yahoo-Chef Jerry Yang auf dem Postweg Microsofts Angebot als zu gering ab, dann wieder schrieb Steve Ballmer zurück, dass die Übernahme damit geplatzt sei. Und gerade wurden wieder zwei der mechanischen Email-Vorläufer an Yahoo geschrieben:

Der erste stammt vom Großinvestor Carl Icahn, der eine neue Unternehmensführung bei Yahoo einsetzen will , um anschließend doch noch einen Verkauf an Microsoft durchzusetzen. Dazu kommt noch ein zweiter Brief von Microsoft selbst, der eine deutlich größere Überraschung bereithält: Laut diesem Brief will Microsoft Icahn in diesen Plänen nämlich ausdrücklich unterstützen. Dabei hatte Microsoft erst im Mai die Gespräche mit Yahoo abgebrochen und vorgegeben, definitiv kein Interesse mehr an einer Übernahme zu haben. Doch offenbar war das nur viel Lärm um nichts, wie sich jetzt herausstellt. Auch Icahn selbst berichtet, er habe allein in der vergangenen Woche mehrere Stunden mit Microsoft CEO Steve Ballmer über einen Yahoo-Deal gesprochen.

Nachdem der Druck auf Yahoo durch diese Allianz nochmals deutlich erhöht wird, gibt sich jetzt plötzlich sogar die derzeitige Unternehmensführung, die Icahn am liebsten aus dem Amt kegeln möchte, offen für neue Gespräche mit Microsoft. Nach allem hin und her darf jetzt mit Spannung die Hauptversammlung von Yahoo erwartet werden, auf der dann auch erstmals die Aktionäre von Yahoo das Wort haben.