Yahoo verdreifacht Nettogewinn
Yahoo hat seinen Nettogewinn deutlich gesteigert und sieht sich damit im Kampf gegen das feindliche Übernahmeangebot von Microsoft besser gerüstet.
Yahoo hat in seinem möglicherweise letzten Quartal als unabhängiges Unternehmen einen Umsatz von 1,818 Milliarden Dollar erwirtschaftet, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn lag bei 542 Millionen Dollar (Vorjahr 142 Millionen Dollar). 401 Millionen Gewinn kamen allerdings vom Börsengang des chinesischen Internet-Portals Alibaba.com, an dem Yahoo Anteile hält. Jerry Yang, Gründer und Chief Executive Officer von Yahoo zeigte sich sehr zufrieden und stolz. Vor allem angesichts des feindlichen Übernahmeangebotes von Microsoft und des generellen wirtschaftlichen Umfeldes sei das Ergebnis bemerkenswert. Angesichts der Stärke seines Unternehmens hält Yang das Angebot von Microsoft für zu niedrig. Strategische Alternativen zu einem Verkauf an Microsoft würden von der Unternehmensleitung geprüft.
Allerdings sieht nicht alles rosig aus. Im Vergleich zum Winterquartal gab es einen Umsatzrückgang um drei Prozent. Außerdem ist Yahoo sehr abhängig vom US-Markt, der unaufhaltsam in die Krise rutscht: Mehr als zwei Drittel des Umsatzes wurden in den Staaten erwirtschaftet. Yahoo will sich im Such-Umfeld einen technologischen Vorsprung gegen Google erarbeiten und hat nach eigenen Angaben auf diesem Weg schon gute Fortschritte gemacht.
Das Unternehmen könnte trotz des guten Ergebnisses bald Opfer von Microsoft werden. Microsoft CEO Steve Ballmer hatte schon im Vorfeld deutlich gemacht, dass das Quartalsergebnis keinen Einfluss auf das Übernahmeangebot seitens der Redmonder haben werde. Die Börse zeigte sich ebenfalls unbeeindruckt. Obwohl das Ergebnis etwas über den Erwartungen der Finanzanalysten lag, blieb der Aktienkurs nahezu unverändert.