Yapital scheitert an sich selbst
Und wieder streicht eine Mobile-Payment-Lösung die Segel. Wie die Otto Group mitteilte, wird Yapital ab dem 31. Januar nicht mehr für Endkunden zur Verfügung stehen. Aus dem Ziel eines europaweit einmaligen Cross-Channel-Payment-Systems wird somit ein Rohrkrepierer.

- Yapital scheitert an sich selbst
- Handwerkliche Fehler vermeiden
Laut der Otto Group werden bestehende Yapital-Konten auf Nutzer- und Händlerseite zum 31. Januar 2016 gekündigt beziehungsweise im Einvernehmen mit dem jeweiligen Partnerunternehmen aufgelöst. Der Hamburger Yapital-Standort wird komplett aufgegeben. In Luxemburg soll der Geschäftsbetrieb von Yapital als E-Geld-Institut allerdings – mit einer deutlich reduzierten Zahl von Mitarbeitern – aufrecht erhalten werden. Die Otto Group prüfe zudem Anschlussbeschäftigungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern. Im Gegensatz zum Endkundengeschäft bleibe Yapital im Business-to-Business-Geschäft als Payment-Plattform präsent.
In der offiziellen Mitteilung der Otto Group werden auch Gründe für das Scheitern von Yapital genannt. Weiter heißt es dort: "Doch so groß der Respekt von Fachleuten für dieses innovative System auch war und so hoch der Zuspruch aus dem Stationär- und Onlinehandel: Die Verbrauchergewohnheiten ändern sich deutlich langsamer als von allen Marktbeobachtern prognostiziert."
Marc Berg, Geschäftsführer von Yapital, sieht Yapital als Opfer der allgemeinen Lage: "Die Geschäftsentwicklung und vor allem die Entwicklung der Endkundenzahl ist in diesem Bereich zum aktuellen Zeitpunkt schlicht nicht kalkulierbar. Bereits vor drei Jahren sprach man vom Mobile-Payment-Durchbruch, und dennoch gibt es heute laut Studien gerade mal 200.000 Nutzer in Deutschland."
Eine Gewinnung von Neukunden durch reines Marketing ließe sich betriebswirtschaftlich nicht umsetzen, heißt es an anderer Stelle.