Zusammenbruch des US-Finanzmarktes kann IT-Hersteller mitreißen
Der gestrige Bankrott der Lehman Brothers Bank, der Verkauf von Merrill Lynch sowie das Taumeln von weiteren Finanzinstituten wie Washington Mutual und AIG sind auch für die IT-Branche eine schlechte Nachricht.

Banken sind als Kunden bei IT-Herstellern sehr beliebt. Die Finanzbranche spielt gerne eine Vorreiterrolle und bestellt das Beste und das Teuerste. Aber mit der gegenwärtigen Krise auf dem US-Finanzmarkt scheint der Augenblick der Wahrheit gekommen.
Sorgen machen müssen sich vor allem IBM und Oracle, die beide große Kunden im Finanzsektor haben. Auch kleinere Hersteller wie Salesforce.com müssen zittern: So lief ein großer Teil der Konten von Merrill Lynch auf der Plattform von Salesforce. Darüber hinaus fällt ein großer Teil der Netzwerkinfrastruktur-Projekte weg, mit negativen Konsequenzen für Cisco und Juniper.
Ebenfalls werden es wohl US-Startups künftig schwerer haben, an die Börse zu kommen. Von den fünf großen New Yorker Investmentbanken sind jetzt nur noch zwei übrig geblieben, nämlich Morgan Stanley und Goldman Sachs. Beide werden ihr Duopol nutzen, um die Kosten für Börsengänge in die Höhe zu treiben.
Der Zusammenbruch des Bankensektors riss auch die Technologieaktien mit in die Tiefe. Am stärksten betroffen waren VMware und NCR mit jeweils etwa zehn Prozent Minus.