Zusteller wollen Online-Besteller umerziehen
Für Lieferdienste ist nur der erste Zustellversuch profitabel. Da viele Online-Besteller bei diesem nicht anzutreffen sind, sollen sie sich in Zukunft vermehrt ihre Pakete selbst abholen.

Der Kauf im Internet ist längst Alltag. Warum den Einkaufsstress erleben, wenn das Paket einem – oft schon am nächsten Tag – direkt an die Haustüre geliefert wird? Geht es nach dem Willen der Paketdienste, könnte sich das bald ändern. Hermes, GLS und DPD planen, Kunden in Zukunft vermehrt zur Selbstabholung ihrer Online-Bestellungen zu animieren. Die Zulieferer argumentieren mit mangelnder Profitabilität, falls der erste Zustellversuch fehlschlägt, so auch bei GLS: »Grundsätzlich ist es das Ziel der GLS, beim ersten Zustellversuch abzuliefern. Nur so ist eine kostendeckende Zustellung bei Privatempfängern möglich«, erklärt das Unternehmen auf Anfrage von CRN.
Um die Chance auf einen erfolgreichen ersten Zustellversuch zu erhöhen, bieten die Zulieferer inzwischen Trackingtools an, die den Empfänger genau über den aktuellen Paketstatus informieren. Der Kunde kann auch ein Zeitfenster angeben, wann er das Paket am liebsten in Empfang nehmen will.
--- forum[x|Werden in Zukunft weniger Pakete geliefert?] ---Vor allem aber setzen die Zusteller auf ein ausgebautes Netz von Abholshops, in denen die Online-Besteller ihre Pakete selbst abholen sollen. Gegenüber dem Verbraucher argumentieren die Zusteller mit verbessertem Service: »Das ist genauso in seinem eigenen Interesse, schließlich möchten Online-Shopper ihre Ware üblicherweise so schnell wie möglich erhalten«, so GLS. Für die Paket-Dienste bedeutet dieser Ansatz jedoch vor allem eines: Kosteneinsparung.