Zwei auf einen Schlag
Mit gleich zwei Firmenübernahmen an einem Tag hat sich HP im Software-Bereich weiter verstärkt. Einer der Nutznießer ist Internet-Pionier Marc Andreesen: Nach Netscape ist Opsware bereits das zweite von ihm gegründete Unternehmen, für das der Amerikaner einen Milliardenbetrag kassierte.
Der IT-Konzern Hewlett-Packard (HP) hat gestern den Kauf von zwei Anbietern innovativer Technologien bekannt gegeben. Mit der Übernahme der beiden Firmen Opsware und Neoware baut der Branchenriese sein Software- und sein Personal-Computing-Geschäft weiter aus. Für den Software-Hersteller Opsware zahlt HP insgesamt rund 1,6 Milliarden Dollar. Bis zum Ende des Geschäftsjahres am 31. Oktober soll die Übernahme abgeschlossen sein. Opsware hat sich auf Lösungen zur IT-Automation spezialisiert. Mit den Lösungen des Herstellers lassen sich Prozesse in Rechenzentren automatisieren, was zu einer Senkung der Betriebskosten und einer Verbesserung der Servicequalität beitragen soll.
Im Markt für Systemmanagement-Lösungen zählt Opsware zu den am schnellsten wachsenden Anbietern. Im vergangenen Jahr steigerte das Unternehmen, das von Internet-Pionier Marc Andreesen mitgegründet wurde, seinen Umsatz um 67 Prozent auf 102 Millionen Dollar. Andreesen gehört dem Management-Team als Chairman an. Opsware-CEO Ben Horowitz soll nach Abschluss der Akqusition als Leiter für die gesamte IT-Management-Software von HP verantwortlich zeichnen, die unter dem Label »Business Technology Optimization« vermarktet wird. Im vergangenen Jahr hatte HP bereits die Software-Firma Mercury für 4,5 Milliarden Dollar gekauft, im Jahr zuvor den Service-Management-Spezialisten Peregrine für 425 Millionen Dollar.
Bei Neoware handelt es sich um einen Anbieter von Thin-Client- und Virtualisierungs-Lösungen. Zum Portfolio des Unternehmens, für das HP rund 330 Millionen Dollar zahlt, gehören sowohl Software- als auch Hardware-Produkte. Der Konzern will mit der Übernahme des Spezialisten seine führende Position beim Personal Computing ausbauen. Die besondere Stärke von Neoware bei der Client-Virtualisierung auf der Linux-Plattform soll die bestehenden Thin-Client-Angebote von HP für Windows-Umgebungen ergänzen. Mit dem Kauf schlägt HP zugleich dem Wettbewerber IBM ein Schnippchen, als dessen bevorzugter Thin-Client-Lieferant Neoware bislang galt.